Scania: Dekarbonisierung des Transportsektors bis 2050 möglich - Studie zeigt Weg zur Erreichung des Pariser Klimaschutzabkommens: Wir müssen den Hebel umlegen – jetzt sofort

„Dies erfordert einen Wandel in einer beispiellosen Geschwindigkeit.“ Henrik Henriksson, Präsident und CEO von Scania. (Foto: Scania)
„Dies erfordert einen Wandel in einer beispiellosen Geschwindigkeit.“ Henrik Henriksson, Präsident und CEO von Scania. (Foto: Scania)
Christine Harttmann

Scania hält die Dekarbonisierung des Transportsektors bis 2050 für möglich und legt eine Studie dazu vor. Sie belegt, wie dies im Rahmen des Pariser Klimaschutzabkommens funktionieren könnte vorausgesetzt der Wandel erfolgt „in beispielloser Geschwindigkeit“.

Der schwedische Lkw-Hersteller Scania hält eine vollständige Dekarbonisierung des Transportsektors für möglich. Der Hersteller hat dafür eine umfangreiche Analyse vorgenommen, die verschiedene Ansätze zur stufenweisen Reduzierung der Kohlenstoff­emissionen betrachtet. Die Untersuchung mit dem Titel „Pathways: Fossilfreier Güterverkehr bis 2050“ soll aufzeigen, wie die Entwicklung zu einem fossilfreien Güterverkehr bis zum Jahr 2050 aussehen könnte. Gleichzeitig wurde die Durchführbarkeit von entsprechenden Prozessen ermittelt. Die Studie bezieht sich auf die drei Transportbereiche Fernverkehr, Verteilerverkehr und den städtischen Busverkehr in den Ländern Deutschland, Schweden, China und USA.

„Es ist durchaus möglich, in unserer Branche völlige CO2-Freiheit im Transportwesen zu erreichen und zwar innerhalb des im Pariser Abkommens festgelegten Zeitrahmens. Allerdings erfordert dies sowohl einen Wandel in einer beispiellosen Geschwindigkeit als auch einen aufrichtigen und gemeinschaftlichen Einsatz des privaten und öffentlichen Sektors“, mahnt Henrik Henriksson, Präsident und CEO von Scania.

Um bis 2050 gänzliche CO2-Freiheit im Transportwesen zu erlangen, müssten die notwendigen Veränderungen schon bis 2025 in vollem Gange sein, fordert der Manager. Das schließe nicht nur neue Technologien ein, sondern auch die Infrastruktur. Neue fossilfreie Antriebsstränge müssten bis 2040 die vollständige Marktdurchdringung erreichen. Das wiederum setzt globale Wachstumsraten von mindestens fünf bis zehn Prozentpunkten voraus. Dazu müssten laut der Studie die Transportindustrie und angrenzende Branchen einen „schnellen und unmittelbaren Wandel“ einleiten.

Kurz zusammengefasst

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Als Exzerpt der Studie „Fossilfreier Güterverkehr bis 2050“ listet der Hersteller die wichtigsten Punkte zur Erreichung des Ziels:

  • Intelligentere Logistik: Indem die Systeme optimiert werden, beispielsweise durch eine Verbesserung der Streckenführung und eine bessere Logistik der Ladungen, ließen sich die Kohlenstoffemissionen um mehr als 20 Prozent reduzieren.
  • Elektrifizierung: In Ländern, in denen die Infrastruktur das Potenzial für universelle Ladestationen und fossilfreie Energie birgt, sind batteriebetriebene Elektrofahrzeuge der effizienteste, schnellste und kostengünstigste Weg. Elektrische Autobahnen für Langstreckentransporte können die Elektrifizierung beschleunigen.
  • Biokraftstoff: Sie sind anfänglich der effektivste und realistischste Weg, um die Klimabilanz von klassischen Verbrennungsmotoren zu verbessern. Sowohl die Technologie als auch die Kraftstoffe stehen unmittelbar zur Verfügung.
  • Brennstoffzellen: Da Fahrzeuge mit Brennstoffzellen teurer sind, wird ein wesentlicher Zuwachs in diesem Bereich wohl erst später erfolgen als bei batterieelektrischen Fahrzeugen. Wenn die Kosten für diese Technologie sinken und erneuerbarer Wasserstoff in ausreichenden Mengen zur Verfügung steht, könnte die Brennstoffzellentechnologie bis 2050 einen wesentlichen Anteil eines jeden Fuhrparks ausmachen.

Zeit zum Handeln

Allerdings – unabhängig davon, welcher Ansatz sich durchsetzen wird oder ob sich eine Mischung aus mehreren, nebeneinander bestehenden Antriebsstrang-Technologien und Infrastrukturen ergeben könnte: laut der Studie erfordert diese Entwicklung nicht nur einen raschen technischen Wandel, sondern auch die Dekarbonisierung der angrenzenden Industrien. „Für großangelegte Entwicklungen der Technologie und der dazugehörigen Infrastruktur müssen ab sofort Finanzierungsmaßnahmen ins Leben gerufen und verbindliche Zusagen getroffen werden“, appellierte daher der Hersteller im Zuge der Veröffentlichung der Studie. Parallel dazu müsse das globale Energiesystem die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen hinter sich lassen. Genauso entscheidend sei aber auch, dass die „Käufer von Transportdienstleistungen“ die Nachfrage nach fossilfreien Transport- und Lieferdiensten weiter antreiben, fordert der Hersteller die Logistikbranche auf.

 

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