10.12.2008
Redaktion (allg.)
Aus Sicht des Verbandes komme die Mauterhöhung zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt, nämlich zusammen mit einem zum Teil drastischen Einbruch der Beschäftigung. Manfred Boes und Johannes Röhr haben Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel aufgefordert, schnell und entschlossen zu handeln und die Verordnung auszusetzen, um großen Schaden von mittelständischen Kraftwagen- und Transportgewerbe und der Volkswirtschaft insgesamt abzuwenden.
In dem offenen Brief weisen die beiden Vorsitzenden darauf hin, dass sich Spediteure und Transportunternehmen mehr als schwer tun, die staatlich verordnete Kostensteigerung eins zu eins im Markt umzusetzen, worauf aber angesichts der angespannten Ertragslage nicht verzichtet werden könne. Die meisten Kunden würden jedoch selbst mit dem Rücken zur Wand stehen und in Folge der Konjunkturabschwächung seien Überkapazitäten im Markt, die zu sinkenden Transportpreisen automatisch führen müssten.
Viele Transportunternehmen würden schon jetzt darunter leiden, dass ein geringes Sendungsaufkommen zu schlechteren Fahrzeugumläufen und damit steigenden Kosten führe. Wenn sie zusätzlich noch auf den Mautkosten sitzen bleiben, sei der Ruin vieler kleiner und mittelständischer Transportunternehmen vorprogrammiert.
Die absolute Kostensteigerung gegenüber der Ist-Situation 2008 betrage etwa 55 Prozent oder 7.000 Euro pro Lastzug für ein Unternehmen, dessen Fuhrpark in Zusammensetzung und Fahrleistungen dem Durchschnitt aller mautpflichtigen Fahrzeuge entspricht. Folgen sehe man beispielsweise auch schon jetzt in der Nutzfahrzeugindustrie. Große deutsche Lkw-Hersteller und Produzenten von Aufliegern, Anhängern und Aufbauten verzeichnen einen Einbruch in der Nachfrage.
Zum Abschluss fordert der Verband die Bundeskanzlerin auf, verantwortungsvoll zu handeln und mit einem Machtwort die Mautanhebung bis 2011 auszusetzen und die falsche Entscheidung des Bundesrates zu korrigieren. Nur so könne ein unabsehbarer Schaden von der Transportwirtschaft abgewendet werden. (swe)(sw)