60-Tonner in der EU: Befürchtungen kontra Erfahrungen

Der Nutzen von 60 Tonnen schweren 25-Meter-Lastzügen und ihr Einsatz ist in den Ländern, Verbänden und Gremien der EU umstritten.
Redaktion (allg.)
Schweden und Finnland, die beim ihrem EU-Beitritt 1995 ihre höheren Längen- und Gewichtslimit im Lkw-Inlandverkehr behalten durften, konnten mit den 60-Tonnern Fahrtenzahl, Staus, Schadstoffe, Kosten und Spritverbrauch reduzieren. Die Niederländer haben mit ihrem verlängerten Pilotversuch ähnliche Erfahrungen gemacht. Die Dänen scheinen mit ihrem Probelauf ebenfalls zufrieden. Massive Straßen- und Brückenschäden befürchten hingegen Belgien, Großbritannien, Spanien, Italien, Polen, Tschechien und die Slowakei. Der deutsche Verkehrsminister und EU-Ratspräsident Tiefensee ist „skeptisch“. Berlin hatte beim EU-Verkehrsministerrat im Dezember durchgesetzt, dass in den „Schlussfolgerungen“ des Rates zur Güterverkehrslogistik selbst eine schon vorsichtig gehaltene Formulierung zur Befürwortung der EuroCombis gestrichen wurde. EU-Verkehrskommissar Barrot will zunächst alle nationalen Tests auf die Folgen für Infrastruktur, Umwelt und Verkehrssicherheit prüfen lassen. Nach Ansicht seines stellvertretenden Generaldirektors für Transport, Zoltan Kazatsay, sind die meisten der EU-Infrastrukturen und insbesondere die Brücken für Lkw über der erlaubten Höchstgewichtsgrenze von 40 Tonnen ungeeignet. Die EU-Kommission hat wissen lassen, dass zeitlich begrenzte Pilotversuche mit den 60-Tonnen-Riesen keine Genehmigung von ihr benötigen. Sie möchte allerdings darüber informiert werden. Barrot hat nach langem Zögern erklärt, es müsse neben den Anstrengungen zur Bahnliberalisierung auch neu nachgedacht werden über Maße und Gewichte von Lkw, um wachsende Güterströme zu bewältigen. Er will diese brisante Frage auch in seinem für Herbst angekündigten Aktionsplan zur Güterverkehrslogistik behandeln.(tpi)
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