Umfrage: Unternehmen leiden unter maroder Infrastruktur
Wie aus der IW-Erhebung hervorgeht, ist vor allem der Anteil der durch Infrastrukturmängel „deutlich beeinträchtigten Firmen“ markant auf 16 Prozent angestiegen. Die größten Probleme verursachten Straßen- und Kommunikationsnetze, bei regionalen Belastungsunterschieden. Besonders kritisch sei im Straßenverkehr die Lage in Nordrhein-Westfalen.
Die in der Umfrage genannten Probleme seien über viel Jahre hinweg durch eine Unterfinanzierung geschaffen worden. Inzwischen stelle der Staat höhere Investitionen zur Verfügung. Es werde also mehr gebaut. Mehr Baustellen aber bedeuten zunächst mehr Stau – dem IW zufolge ein Grund für die aktuell schlechtere Bewertung. Derzeit fehle es weniger an Geld und mehr an qualifizierten Ingenieuren in den Bauverwaltungen.
Der Landesverband der Bayerischen Spediteure (LBS) sieht sich durch die Umfrageergebnisse in seinen Forderungen nach mehr Investitionen in Verkehrswege bestätigt, heißt es in einer Mitteilung des Verbands. Die Wirtschaft im Freistaat stehe zwar etwas besser da als Nordrhein-Westfalen oder Baden-Württemberg, dennoch gelte die Feststellung des IW auch für Bayern: Die größten Schwierigkeiten machten marode Straßen und Brücken. Sie führten zu vielen Staus und damit längeren Transportzeiten.
Wenn Logistikstrukturen und Lieferketten instabil werden, „schränkt dies in großem Umfang die Wettbewerbsfähigkeit unserer Branche ein“, so LBS-Geschäftsführerin Sabine Lehmann. Sie weist darauf hin, dass die Mitgliedsunternehmen des Verbands in doppelter Hinsicht betroffen sind: „Als Nutzer einer mangelhaften Infrastruktur müssen diese Firmen nicht nur die Auswirkungen auf die eigenen Mitarbeiter und Kapazitäten schultern, sie können dann auch ihren Kunden nicht die geforderte und gewünschte Dienstleistungsqualität liefern.“ Auf Dauer führe das zu einer grundlegenden Schwächung der Branche, die sie aus eigener Kraft nicht auffangen könne.
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