Stückgut: IDS prognostiziert deutliche Preissteigerungen

Die Ausweitung mautpflichtiger Straßen und die Erhöhung der Mautsätze ab 2019 werden die Kosten für Stückguttransporte drastisch steigen lassen.
Um mehr als 2,5 Prozent könnten die Preise für Stückgut steigen. (Foto: IDS Logistik)
Um mehr als 2,5 Prozent könnten die Preise für Stückgut steigen. (Foto: IDS Logistik)
Christine Harttmann

Das ist das Fazit einer internen Untersuchung des IDS Stückgutnetzes, die damit die Erkenntnisse unabhängiger Institute bestätigen. Für Klarheit bezüglich der konkret anfallenden Mehrkosten konnte allerdings keine der Studien sorgen. Pauschale Aussagen über die Kostensteigerungen im Zusammenhang mit der Maut seien nicht möglich, so ein weiteres Ergebnis der IDS-Untersuchung, da die Effekte sehr stark abhängig sind von Sendungsgewicht, Transportentfernung und Region des Versenders und Empfängers. Innerhalb des IDS Stückgutnetzes sind die Schwankungen demnach groß.

„Besonders signifikant wirkt sich die Mauterhöhung bei kleingewichtigen Sendungen aus“, erläuterte IDS-Geschäftsführer Dr. Michael Bargl zu dem Ergebnis der internen Untersuchungen innerhalb des Stückgutnetzes. „Hier erhöht sich beispielsweise die Flächenmaut bei Sendungen bis 100 Kilogramm Gewicht und 300 Kilometern Transportentfernung um bis zu 50 Prozent auf die bisherige Maut. Kleingewichtige Sendungen spielen heute bei IDS, nicht zuletzt auf Grund der Zunahme von B2C-Sendungen, eine immer größere Rolle. Wir liegen heute bei einem B2C-Anteil von 14 Prozent und zweistelligen Wachstumsraten“, so Bargl weiter.

Die derzeit kursierenden Angaben mit Gesamterhöhungen von 1,3 Prozent seien, so eine Mitteilung von IDS, aufgrund von Durchschnittsgewichten von 300 Kilogramm und allgemein grundsätzlichen Annahmen nicht ausreichend veranschlagt. „Hinzu kommt, dass in Gebieten, in denen es bisher wenig mautpflichtige Strecken gab, durch die Ausdehnung der Maut auf Bundesstraßen der Mautanteil sogar um das Drei- bis Fünffache der bisherigen Flächenmaut je Sendung steigen wird“, sagte Bargl. Hinzu kommt, dass sich die die Mauterweiterung an manchen Standorten auf die Hauptlaufkosten auswirkt. Das betrifft insbesondere Speditionsniederlassungen mit längeren Wegen zum nächsten Autobahnanschluss, die bis zum 30. Juni 2018 nicht der Mautpflicht unterliegen. Das von Haus aus margenschwache Stückgutgeschäft kommt durch die beschriebenen Unbekannten verstärkt unter Druck.

„Preiserhöhungen von über 2,5 Prozent können daher je nach Sendungsstruktur und Region durchaus auf die Verlader als Kompensation der Mautkostensteigerung im Stückgut zukommen“, fasst Michael Bargl die Ergebnisse der IDS internen Untersuchungen zusammen.

Ab 1. Juli 2018 werden die mautpflichtigen Straßen um 37.000 Kilometer auf insgesamt 52.000 Kilometer ausgeweitet. Das entspricht einer Zunahme um rund 250 Prozent auf die bisher mautpflichtigen Strecken. Zudem werden die Lkw-Mautsätze zum 1. Januar 2019 deutlich angehoben. Hinzu kommt, dass die Anzahl der Lkw, für die Maut anfällt, im Stückgutverteilverkehr seit der letzten Mauterhöhung 2015 um rund 20 Prozent zugenommen hat.

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