Transportmarkt: Laderaum wird Mangelware

Im Transportbarometer von Timocom übersteigt erstmals die Nachfrage nach Laderaum in Europa die tatsächlich am Markt verfügbaren Kapazitäten.
Der Wind hat sich gedereht: Im ersten Quartal 2018 überstieg die Nachfrage nach Laderaum die freien Kapazitäten deutlich. (Foto: Hans-Peter Reichartz/pixelio.de)
Der Wind hat sich gedereht: Im ersten Quartal 2018 überstieg die Nachfrage nach Laderaum die freien Kapazitäten deutlich. (Foto: Hans-Peter Reichartz/pixelio.de)
Christine Harttmann

Die Nachfrage nach verfügbaren Frachtkapazitäten auf Europas Straßen wächst. Im ersten Quartal 2018 überstieg die Zahl der Frachtangebote im Transportmarkt der Europäischen Union die Zahl der Laderaumangebote in einem Verhältnis von durchschnittlich 54:46. Dies ist das Ergebnis der aktuellen Marktauswertung des Transportbarometers von TimoCom. Der Branchenindikator beleuchtet regemäßig die Entwicklung des Straßengüterverkehrs in Europa.

Im ersten Quartal des Vorjahres lag das Verhältnis von Fracht- zu Laderaumkapazitäten noch bei 43:57, im Jahr 2016 indizierte das Verhältnis 30:70 sogar mit einem deutlichen Überhang von freien Laderaumangeboten.

„Die Vorzeichen am Transportmarkt haben sich innerhalb der vergangenen drei Jahre deutlich geändert“, sagte Timocom Company Spokesman Gunnar Gburek. „Mussten Transportunternehmer vor kurzem ihrer Marge noch hinterherfahren, können sie heute aus einem Überangebot an Transportanfragen wählen und sich diejenige Tour aussuchen, die sich am besten rechnet.“

Die Entwicklung korrespondiere mit der stark wachsenden Wirtschaft in Europa. So habe die Statistikbehörde Eurostat für 2017 in der EU einen Anstieg der Wirtschaftsleistung um 2,5 Prozent gemeldet – ein Zehn-Jahres-Hoch. Auch der Blick auf die Entwicklung der deutschen Wirtschaft zeigt einen anhaltenden Höhenflug: Nach Informationen des Statistischen Bundesamtes sind die deutschen Exporte im Januar 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 8,6 Prozent gestiegen; die Importe wuchsen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 6,7 Prozent.

Gburek ist überzeugt, dass die guten Zeiten für die Branche weiter anhalten werden: „Ein Ende des Nachfragehochs ist nicht in Sicht“, so der Timocom-Mann. „Neben Anstrengungen zur Lösung struktureller Fragen sind alle am Transport Beteiligten in der Verantwortung, mehr denn je Leerfahrten zu vermeiden und vorhandene Kapazitäten noch effizienter zu nutzen. Die Kooperationsansätze im EU-Projekt Nextrust liefern dafür gute Beispiele.“ Ziel von Nextrust ist es, Transporte durch unternehmensübergreifende Kooperationen sinnvoll und damit umweltfreundlicher zu gestalten.

Quellenhinweis Bilder (tlw.): Pixelio
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