City-Logistik: Hermes übernimmt Mehrheit bei Liefery

Nach einer ersten Beteiligung 2015 erhöht der KEP-Dienstleister seine Anteile, will dem Same-Day-Delivery-Spezialisten aber „große Freiheiten“ gewähren.
Bei Lieferfahrzeugen setzt der Sameday-Spezialist Liefery auf die kompakten Basis-Versionen des Mercedes-Benz Vito. (Foto: Liefery)
Bei Lieferfahrzeugen setzt der Sameday-Spezialist Liefery auf die kompakten Basis-Versionen des Mercedes-Benz Vito. (Foto: Liefery)
Christine Harttmann

Der Hamburger KEP-Dienstleister Hermes Germany GmbH wird Mehrheitseigentümer beim Frankfurter Logistik-Start-up Liefery. Dies gab Hermes bekannt. Liefery liefert Pakete taggleich oder zu eng definierten Zeiten aus und bietet eine Internetplattform und Apps für die Buchung von Lieferungen. Das Unternehmen ist in über 60 Städten in Deutschland und Österreich präsent. Liefery wurde 2014 gegründet, firmiert als LieferFactory GmbH und hat seinen Hauptsitz in Frankfurt am Main. Hermes hatte sich bereits im Juli 2015 mit 28,5 Prozent am Start-up beteiligt, nun übernimmt der KEP-Dienstleister im Rahmen einer Kapitalerhöhung die Mehrheit. Die Gründer sollen laut Hermes maßgeblich an Liefery beteiligt bleiben und dieses als eigenständiges Unternehmen weiterführen. Hermes will, dass die beiden Firmen künftig gemeinsam Lösungen für die „neue letzte Meile“ entwickeln. Der KEP-Dienstleister sieht sich als strategischen Investor, der dem Start-up eine „vollständige operative und kulturelle Eigenständigkeit“ gewährt.

Das zusätzliche Kapital will Liefery vor allem in den Ausbau der Software investieren und beabsichtigt künftig auch im Ausland stärker aktiv zu werden. Der Geschäftsführer und Mitgründer von Liefery, Jan Onneberg, sagt, dass die Software und die Technologieplattform maßgeblich zum Wachstum beigetragen hätten. Sie würden Kuriere, Händler und Endkunden einfach und transparent vernetzen. 2016 konnte Liefery den Umsatz nach eigenen Angaben verzehnfachen. Hermes schreibt, dass die 3.500 Liefery-Kuriere monatlich mehr als eine halbe Million Sendungen zustellen würden. Der Start-up arbeite dabei mit diversen Einzelhändlern, unter anderem Amazon, Zalando, Gravis und Depot, zusammen.

Nur ein paar Tage, bevor Hermes den Deal bekanntgab, verkündete der Konkurrent von Liefery, die Münchner Tiramizoo GmbH, dass sie ebenfalls frisches Kapital eingesammelt hat. Sie bietet IT-Lösungen für Same Day Delivery und Optimierung der letzten Meile. Nach Firmenangaben nutzen Einzelhändler in über 150 Städten diese Lösungen, um ihren Kunden die gewünschte Ware zeitpunktgenau liefern. Tiramizoo ist in Deutschland, Österreich, Schweden und den Niederlanden präsent. Das Unternehmen hat nun eine von Shell Technology Ventures B.V., Den Haag, angeführte Finanzierungsrunde abgeschlossen. Die Daimler AG, Stuttgart, engagiere sich als Co-Investor, schreibt Tiramizoo. Das Investment stärke die Weiterentwicklung der Plattform und lege den Grundstein für neue Geschäftsmodelle in Asien. Neben Shell und Daimler bleiben DPD Deutschland, die Bayerische Beteiligungsgesellschaft und Bayern Kapital weiterhin Gesellschafter von Tiramizoo. (ld)

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