Deutscher Nachhaltigkeitspreis: Sonderpreis für Fliegl Fahrzeugbau

Der Anhänger- und Aufbautenhersteller Fliegl Fahrzeugbau hat im Rahmen des Wettbewerbs um den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2016 den Sonderpreis in der Kategorie Ressourceneffizienz erhalten.
Foto: Fliegl Fahrzeugbau
Foto: Fliegl Fahrzeugbau
Torsten Buchholz

Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis wurde am 25. November 2016 zum neunten Mal verliehen. In fünf Wettbewerben wurden vorbildliche Nachhaltigkeitsleistungen in Wirtschaft, Kommunen und Forschung prämiert. Im Rahmen einer festlichen Gala in Düsseldorf wurden die diesjährigen Preisträger ausgezeichnet. Einen Ehrenpreis erhielten der Premierminister von Bhutan, Tshering Tobgay, der US- Schauspieler Nicolas Cage und die Hip-Hop-Gruppe Die Fantastischen Vier für ihr nachhaltiges Engagement. Initiator des Preises ist die Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis aus Düsseldorf.

Das Unternehmen Fliegl Fahrzeugbau, das zusammen mit dem Konsumgüteranbieter Procter & Gamble in der Sonderkategorie Ressourceneffizienz siegreich war, besteht seit 1991 und hat seinen Hauptsitz mit 250 Mitarbeitern in Triptis/Thüringen und betreibt weitere Vertriebsstandorte im In- und Ausland. Ressourceneffizienz ist daher ein wichtiges Ziel in der Nachhaltigkeitsstrategie von Fliegl. In den Unterstützungsfunktionen liegt der Fokus auf Wasser, Energie, Papier und Abfall. Mit Blockheizkraftwerken und PV-Anlagen (mehr als 4.000 Solarmodule) erzeugt Fliegl dreimal mehr Energie und Elektrizität als benötigt wird.

Neu ist ein Biobrennstoff-Heizkraftwerk, das den Ölverbrauch des Unternehmens um 50 Prozent (mehrere 10.000 Liter) reduziert hat und das anfallende Abfallholz vollständig verwertet. Regenwasser wird für die Lkw-Reinigung und im Sanitärbereich genutzt. Warmwasser wird mit Solaranlagen erzeugt und mit Hilfe von Druckluftkompressoren aufbereitet. Fliegl nutzt Gebäudeisolierung (unter anderem mit Sandwichelementen) zum Energiesparen und reduziert mit elektronischen Rechnungen und Cloudlösungen zusätzlich den Papierverbrauch. Ein eigener Müllpresscontainer spart pro Monat 20 Lkw-Anfahrten.

Im Einkauf nutzt das Unternehmen wiederverwendbare Transportgestelle und -behälter für Komponenten, die von Lieferanten bezogen werden. Lieferanten haben auf wiederverwendbare Verpackungen (wie etwa Gitterboxen) umgestellt, nachdem Fliegl sie verpflichtet hatte, Entsorgungskosten für Einwegverpackungen selbst zu tragen. Der Nutzfahrzeugbauer hat den Einstieg in erneuerbare Rohstoffe geschafft und bezieht seine Siebdruckplatten aus zertifizierter, nachhaltiger EU-Forstwirtschaft. Im Kernbetrieb schließt das Unternehmen Ressourcenkreisläufe in der Produktion: Verpackungsholz wird als Brennmaterial genutzt, Bremsleitungsreste werden zu Granulat verarbeitet, das dem Kunststoffrecycling zugeführt wird, und das Hochregallager für Blechteile speist aufgewandte Energie wieder in den Kreislauf ein. In der Nutzungsphase liegt der größte Ressourceneffizienzhebel: Durch nachhaltige Designs und Produktkonstruktionen können der Ressourcen- und Energieverbrauch der Fahrzeuge in der Nutzung entscheidend beeinflusst werden. Geringe Leergewichte und Aerodynamik-Pakete senken den Treibstoffverbrauch und damit die CO2-Emission, zum Beispiel von bis zehn Prozent bei Fliegl Sattelkippern. Hohe Nutzlasten erhöhen die Transportkapazität und optimieren die Auslastung. Am Ende der Nutzungsdauer von Anhängern oder Aufliegern bietet Fliegl eine Inzahlungnahme an, um Gebrauchtfahrzeuge wieder instand zu setzen und neu zu nutzen. Falls dies nicht möglich ist, werden die Fahrzeuge verwertet. Dabei werden mind. 95 Prozent eines Nutzfahrzeugs recycelt, wie Felgen, Metall- und Kunststoffbauteile und Reifen.

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