Güterkraftverkehr: Branche mit strukturellen Veränderungen

Laut einer Erhebung des Bundesamtes für Güterverkehr (BAG) geht die Zahl der Güterkraftverkehrsunternehmen in Deutschland weiter zurück. Betroffen sind vor allem kleinere Unternehmen. Insgesamt gibt es jedoch mehr Personal und Fahrzeuge.
Foto: Krone
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Torsten Buchholz

Das ergibt sich aus dem nun vorliegenden Bericht „Struktur der Unternehmen des gewerblichen Güterkraftverkehrs und des Werkverkehrs“. Basis für die Erhebung ist der Stand des letzten Werktages im Oktober 2015, zu der im Rahmen einer Stichprobe mehr als 10.000 Unternehmen angeschrieben wurden.

Insgesamt betrieben am Stichtag 45.051 Unternehmen gewerblichen Güterkraftverkehr Das waren 4.625 (minus 9,3 Prozent) weniger als bei der letzten Erhebung zum Stichtag Ende Oktober 2010. Der Rückgang konzentriert sich auf die kleineren Unternehmen mit bis zu neun Beschäftigten, während die Anzahl der Unternehmen mit zehn und mehr Beschäftigten deutlich zunahm. So ging die Zahl der Unternehmen mit bis zu drei Beschäftigten um 20,7 Prozent zurück, die Zahl der Unternehmen mit vier bis neun Beschäftigten reduzierte sich um 12,2 Prozent. Dagegen wuchs die Zahl der Unternehmen mit zehn und mehr Beschäftigten um 11,0 Prozent auf insgesamt über 15.500 Unternehmen. Gleichzeitig ist die Zahl der kleineren Unternehmen mit neun und weniger Beschäftigten unter die Marke von 30.000 zurückgegangen. Bei dieser Entwicklung erhöhte sich die Anzahl der Beschäftigten, die ausschließlich beziehungsweise weitgehend Tätigkeiten im Bereich des gewerblichen Güterverkehrs ausüben, deutlich auf mehr als 630.000 Personen (plus 7,6 Prozent).

Die Anzahl der eingesetzten Kraftfahrzeuge (Lkw und Sattelzugmaschinen) erhöhte sich ebenfalls und erreichte eine Anzahl von knapp 380.000 (plus 3,5 Prozent). Dabei hat über die Hälfte der im gewerblichen Güterverkehr tätigen Unternehmen zwischen zwei und zehn Fahrzeuge. Über große eigene Flotten mit mehr als 50 Fahrzeugen verfügen nur 856 Unternehmen.

Die Anzahl der Werkverkehr betreibenden Unternehmen erhöhte sich gegenüber der letzten Erhebung auf 42.571 (plus 9,3 Prozent). Diese Unternehmen verfügten über insgesamt mehr als 320.000 Beschäftigte im Bereich Güterkraftverkehr und damit ebenfalls deutlich mehr als fünf Jahre zuvor. Die Anzahl der eingesetzten Kraftfahrzeuge erhöhte sich auf mehr als 220.000 (plus 13,5 Prozent). Der deutliche Anstieg der im Werkverkehr tätigen Unternehmen, lässt unter anderem dadurch erklären, dass diese, um in den Genuss von Mitteln aus den durch das BAG betreuten Förderprogrammen De Minimis, Ausbildung und Weiterbildung kommen möchten, in der Werkverkehrsdatei des Bundesamtes angemeldet sein müssen. Die habe in den letzten Jahren eine ganze Reihe von Unternehmen des Werkverkehrs dazu bewogen, die bis dahin noch nicht vollzogene Anmeldung zur Datei nachzuholen. Nennenswerte Änderungen bei der Größenstruktur der Werkverkehr betreibenden Unternehmen würden sich indes anders als im gewerblichen Güterverkehr nicht ableiten lassen.

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