Transportmarktstudie: Trübe Aussichten

Die Erwartungen in der Transportbranche tendieren über alle Segmente hinweg sowohl hinsichtlich den Mengen-, als auch den Preiserwartungen nach unten.
Trübe Aussichten zeichnen sich nicht nur auf der Luftfrachtroute Richtung Nord-Amerika ab. (Foto: Dieter Schütz/pixelio.de)
Trübe Aussichten zeichnen sich nicht nur auf der Luftfrachtroute Richtung Nord-Amerika ab. (Foto: Dieter Schütz/pixelio.de)
Christine Harttmann

Das zeigt die erste Erhebungsrunde des Transportmarktbarometers 2016. Die Prognos AG aus Basel und das Mannheimer ZEW haben soeben die neuesten Ergebnisse ihrer Expertenbefragung zur Entwicklung der Transportmärkte und -preise in Deutschland im nächsten halben Jahr vorgelegt. Die Erhebung resultiert aus der Einschätzung von rund 250 Spitzenkräften der Transport- und Verladenden Wirtschaft. Sie gaben für die Brancheuntersuchung ihre kurzfristigen Prognosen für das kommende halbe Jahr hinsichtlich des Transportaufkommens und der Transportpreise ab. Aus den Antworten geht hervor: Die Experten erwarten sowohl für die „klassischen“ Landverkehrsträger Straße, Schiene und Binnenschiff als auch in verstärktem Maße für die Luft- und Seefracht sinkende Mengen und Preise.

Im Straßengüterverkehr sind die Mengenerwartungen bei den Osteuropaverkehren besonders negativ. Offensichtlich schlagen die allgemeinen Unsicherheiten, hervorgerufen durch die politischen Spannungen mit Russland, die schlechten wirtschaftlichen Aussichten dort und die nicht überwundene Krise in der Ukraine, auf die Erwartungen durch. Aber auch im konventionellen Schienengüterverkehr in Deutschland sind 30 Prozent der Experten der Meinung, dass die Mengen sinken werden. Im Vorquartal waren es nur zehn Prozent. Gleichzeitig ist die Zahl der Optimisten, die steigende Mengen erwarten, mit etwa 20 Prozent gleich geblieben. Etwas stabiler schätzen die Experten den Kombinierten Verkehr ein. Laut der Untersuchung tendiert der Stimmungsindex leicht nach unten.

Für die KEP Märkte gilt, dass nun schon zum zweiten Mal in Folge der Stimmungsindex nach unten zeigt. Zwar erwarten für Deutschland und Westeuropa nur wenige Experten sinkende Mengen, aber die Zahl derjenigen, die steigende Mengen erwartet, ist deutlich gesunken.

Trübe Aussichten zeichnen sich auch auf der Luftfrachtroute Richtung Nord-Amerika ab. Während im Vorquartal fast keiner der Experten sinkende Mengen erwartete, ist der Anteil der Pessimisten in diesem Quartal auf 25 Prozent gestiegen. Gleichzeitig geht nur noch rund ein Viertel davon aus, dass die Mengen leicht steigen werden. Damit geht der Stimmungsindex noch weiter zurück und stürzt um 8,7 Punkte auf den Tiefstwert seit Anfang 2012. Die Autoren der Branchenuntersuchung führen die Entwicklung auf den starken Dollar und die ungewissen Folgen des Ölpreisverfalls zurück. Dass die schlechten Konjunkturerwartungen für China und Japan auf die Luftfrachtnachfrage durchschlagen, habe das Transportmarktbarometer schon im letzten Quartal angedeutet. Auch dieser Trend verstärkte sich in der aktuellen Umfrage nochmals.

Während die vorausgegangene Prognose im dritten Quartal 2015 noch resümierte, dass sich der Stimmungsindex für die Seefrachtmengen dem historischen Tiefststand nähert, ist dieser Trend ist im jetzigen Quartal für Nord-Amerika etwas gebremst. Für Europa und den Asien/Pazifik Raum hält die Negativtendenz aber weiter an. Insgesamt tendiert der Stimmungsindex also weiter nach unten.

Der Preisindex zeigt für alle im Transportmarktbarometer betrachteten Verkehrsträger ohne Ausnahme nach unten, nachdem im Vorquartal für die meisten Verkehrsträger noch eine Tendenz zu Preiserhöhungen erkennbar war. Auch hier sticht die Seefracht hervor. So geht etwa die Hälfte aller befragten Experten von Preissenkungen für die Seefrachtverkehre mit dem Asien/Pazifik-Raum aus. Für die Luftfracht ist das Bild ähnlich: 40 Prozent der Experten erwarten Preissenkungen.Die Preiserwartungen im Straßengüterverkehr zeigen besonders Richtung Osteuropa nach unten.

Quellenhinweis Bilder (tlw.): Pixelio
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