Mindestlohngesetz: Preis für Stückgut steigt moderat

Durch die Anhebung der Gehälter auf den Mindestlohn steigen die durchschnittlichen Kosten für Stückgut um 1,2 Prozent und auch der administrative Aufwand nimmt erheblich zu.
Christine Harttmann

Das ist jedenfalls das Ergebnis einer Studie des Steinbeis-Beratungszentrums Spedition und Logistik unter der Leitung von Professor Dr. Dirk Lohre. Im Auftrag der Stückgutkooperationen 24plus, Cargoline, IDS, Star, System Alliance und VTL erhoben die Wissenschaftler stichprobenartig die Arbeitszeitdaten bei den Kooperationen. Die monatlichen Arbeitsstunden des Fahrpersonals sowie der Mitarbeiter im Umschlag und im kaufmännischen Bereich flossen in die Studie mit ein. Die Wissenschaftler errechneten daraus den monatlich zu zahlenden Mindestlohn gemäß Mindestlohngesetz (MiLoG).

Anhand von Kennzahlen, die die Bundesagentur für Arbeit zur Verfügung stellte, ermittelten Lohre und seine Mitarbeitern dann die Regionen, in denen die KEP-Dienstleister statistisch gesehen am häufigsten eine Vergütung unterhalb des Mindestlohns zahlen. Für diese ausgewählten Regionen errechneten sie die Lohnsteigerung durch das MiLoG.

„Der Mindestlohn wirkt sich insbesondere für das Fahrpersonal in den neuen Bundesländern und in Berlin sowie in den an die neuen Bundesländer angrenzenden Kreisen in Bayern, Hessen und Niedersachsen sowie Teilen Schleswig-Holsteins betriebswirtschaftlich aus“, fasst Dirk Lohre das Ergebnis zusammen. Hier lagen die Löhne in der Vergangenheit am häufigsten unter dem Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde.

Nicht zu unterschätzen sei auch der administrative Mehraufwand, den das MiLoG für alle Beteiligten in der Transport- und Logistikbranche mit sich bringe, kommentierte Lohre die parallel durchgeführte qualitative Befragung. So rechnen gut zwei Drittel der befragten Vertreter der KEP-Dienstleister mit weiteren Belastungen durch zusätzliche Aufzeichnungspflichten. Bereitschafts- und Pausenzeiten müssen sie künftig genau definieren. Wartezeiten beim Empfänger lassen sich kaum noch tolerieren, die Disposition der Transporte wird aufwändiger. Konsequente Zeiterfassung und eine straffere Organisation sind erforderlich, um Überstunden und Stundenlohn im Blick zu behalten.

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