Lang-Lkw: Erste Zwischenbilanz fällt positiv aus

Der Einsatz von Lang-Lkw spart Kraftstoff und führt zu keiner Verschiebung des Transportes von der Schiene auf die Straße.

Das belegt eine erste Zwischenbilanz der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), die den Feldversuch Lang-Lkw wissenschaftlich begleitet. „Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass sich wirklich gravierende Probleme im Feldversuch unter den gegebenen Randbedingungen bislang nicht gezeigt haben“, ist in der Bilanz zur Halbzeit des fünfjährigen Versuchs zu lesen. Ausgewertet wurden darin rund 13.500 Transportvorgänge von 21 Unternehmen mit 37 Lang-Lkw von Ende 2012 bis Ende 2013. Inzwischen nehmen bereits 39 Speditionen mit 85 Fahrzeugen teil.

Hier die wichtigsten Zwischenergebnisse im Überblick:

  • Frachtmenge: Von den Lang-Lkw wurde im Begleitzeitraum eine Frachtmenge von 144.000 Tonnen auf einer Strecke von durchschnittlich rund 200 Kilometern pro Fahrt transportiert.
  • Verkehre: Mehr als 80 Prozent der Fahrten fanden dabei zwischen Warenlagern und/oder Produktionsstätten als Pendelverkehre respektive im Hauptlauf statt.
  • Güter: Das Spektrum der von den Lang-Lkw transportierten Güter reicht von Teilen für die Automobilbranche über Haushaltsgeräte (weiße Ware), Luftfracht, Kleidung und Lebensmittel bis hin zu Verpackungsmaterial.
  • Kombinierter Verkehr: Knapp 17 Prozent aller beobachteten Fahrten wurden im Kombinierten Verkehr durchgeführt. Da es sich aber im Vor- und Nachlauf zum Kombiterminal um eher kurze Transportwege handelt, beträgt der Anteil bezogen auf die Transportleistung (Tonnenkilometer) lediglich 6 Prozent.
  • Konkurrenz zum Schienengüterverkehr: Alle erfassten Transportvorgänge wurden bisher anstatt mit Lang-Lkw mit konventionellen Lkw durchgeführt. Im Durchschnitt ersetzte dabei eine Lang-Lkw-Fahrt 1,56 Fahrten mit konventionellen Lkw. Dies bedeutet, dass zwei Lang-Lkw-Fahrten sogar etwas mehr als drei konventionelle Lkw-Fahrten ersetzten. Es wurde keine Verlagerung von Schienen- auf Straßengüterverkehr beobachtet.
  • Kraftstoff-Verbrauch: Bezüglich der Auswirkungen des Lang-Lkw-Einsatzes auf Kraftstoffverbräuche wurde zunächst in Bezug auf die Fahrleistung ein erhöhter Kraftstoffverbrauch des einzelnen Lang-Lkw in Höhe von circa 12 Prozent festgestellt. Da für die gleiche Gütermenge allerdings weniger Lang-Lkw benötigt werden, kann etwa 25 Prozent Kraftstoff eingespart werden.
  • Transporteffizienz: Der Zwischenbericht bescheinigt eine maximale verbesserte Transporteffizienz von 27 Prozent je Liter Diesel pro 100 Kilometer und pro Kubikmeter Ladevolumen beziehungsweise 19 Prozent je Liter Diesel pro 100 Kilometer pro Palettenstellplatz.
  • Unfälle: Lang-Lkw waren bis zum Berichtszeitpunkt an fünf leichten Unfällen beteiligt. Viermal kam es ausschließlich zu Blechschaden und einmal sogar nur zu einer leichten Beschädigung des Banketts durch einen benötigten Abschleppwagen. Bei diesen Unfällen mit leichtem Sachschaden lässt sich ein Zusammenhang mit der Länge der Lkw zwar nicht gänzlich ausschließen, jedoch auch nicht eindeutig belegen.
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