Verbände: DSLV legt politisches Positionspapier vor

Die Mitgliederversammlung des Verbandes hat während des diesjährigen DSLV-Unternehmertages (20. und 21. Juni 2013 in Hamburg) das entsprechende 26-seitige Positionspapier verabschiedet. Ganz oben stehen zwei Themen: der „besorgniserregende“ Zustand der Verkehrsinfrastruktur in Deutschland sowie der Fachkräftemangel in der Branche.

„Die Leistungsfähigkeit deutscher Logistikdienstleister wird maßgeblich vom Zustand der Verkehrsinfrastruktur bestimmt“, sagte DSLV-Präsident Mathias Krage vor Journalisten in Hamburg. Um den Erhalt und den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur zu sichern, fordere der DSLV deshalb jährlich Mehrinvestitionen von vier bis fünf Millionen Euro. Krage: „Und zwar dauerhaft.“ Die Generierung zusätzlicher Mittel müsse allerdings „strikt an eine Reihe von Voraussetzungen“ gebunden werden. Unter anderem forderte Krage, dass das Prinzip „Straße finanziert Straße“ auch konsequent umgesetzt werden müsse. Eine Bezuschussung anderer Verkehrsträger durch die Maut komme nicht in Betracht.

Den Fachkräftemangel in der Transport- und Logistikbranche bezeichnete Krage als „ein weiterhin drängendes Problem“. „Erschreckend wirkt die Tatsache, dass in den kommenden Jahren durchschnittlich 30.000 Fahrer jährlich aus dem Berufsleben ausscheiden werden", erklärte der DSLV-Präsident. Das Nachwuchsproblem sei teilweise hausgemacht. So fokussiert sich die Bildungspolitik laut Krage ausschließlich auf einen hohen Akademisierungsgrad. Die deutsche Berufsausbildung drohe hingegen an Wert und Ansehen zu verlieren. Krage: "Hier müssen sich Wirtschaft und Staat für eine gesellschaftliche Aufwertung der dualen Ausbildung in Betrieb und Schule einsetzte.“ Man werde aber auch nicht umhinkommen, den Fahrermangel in Deutschland durch Arbeitskräfte aus dem Ausland auszugleichen.