Nutzfahrzeugreifen: Ersatzgeschäft 2012 rückläufig

Verschiedene Faktoren haben in Deutschland dazu geführt, dass 2012 das Nfz-Reifenersatzgeschäft merklich zurückging. Marko Multhaupt, Leiter Vertrieb und Marketing Nutzfahrzeugreifen Ersatzgeschäft DACH-Region beim Hersteller Continental, rechnet für 2013 wieder mit einem leichten Plus.
Torsten Buchholz

Trotz voller Straßen und stabiler Wirtschaftslage in Deutschland, Österreich und der Schweiz sei das Reifengeschäft im Vergleich dazu überraschend rückläufig, sagte Multhaupt vor Journalisten in Hannover. Den Rückgang im Reifenersatzgeschäft, also dem Verkauf von Neureifen an den Handel, plausibel zu erklären, sei dabei gar nicht einfach. Eine ganze Reihe von Faktoren spielen eine Rolle. So hätten aufgrund von Preissteigerungen im Vorjahr 2011 Handel und Transportunternehmer über Bedarf Reifen bevorratet. Der milde Winter Ende 2011 habe zudem zu einem Rückgang der Nachfrage geführt. 2012 seien die Lagerbestände dann abverkauft worden, was wiederum zu einer Reduzierung der Nachfrage bei den Reifenherstellern geführt habe.

Auf der anderen Seite hat laut Multhaupt die Erstausrüstung zumindest bis in den Herbst 2012 deutlich zugelegt. Ein weiterer Faktor sei daran zu suchen, dass das Straßengüteraufkommen bei deutschen Lkw nach wie vor leicht rückläufig sei und kontinuierlich durch ausländische Lkw ersetzt werde. Das drücke auf den einheimischen Bedarf. Auch sinke bei den Premiumprodukten grundsätzlich der Ersatzbedarf durch die höhere Leistungsfähigkeit. Multhaupt: „Alle Faktoren zusammen lassen den reinen Verkauf von Neureifen in Deutschland an den Handel in 2012 (1.240.000) unter das Niveau des Jahres 2009 (1.320.000) fallen.“ Dem schwachen Gesamtmarkt entsprechend erreichten die Verkaufszahlen auch bei Conti bis zum Herbst 2012 nicht das Vorjahresniveau. Erste Belebungen hätten sich jedoch im September eingestellt.

Für die Marktentwicklung im Jahr 2013 will Multhaupt zwar keine konkreten Prognosen wagen, er sieht aber „den einen oder anderen positiven Effekt, der uns im Reifenersatzgeschäft unterstützen wird“. So könnte diesem Geschäftsbereich zugutekommen, dass im kommenden Jahr wahrscheinlich weniger neue Lkw gelassen werden, „Das Aufbrauchen der Lagerbestände in 2012 wird sein Übriges dazu beitragen und zu einem normalen Reifenbedarf führen“, meint Multhaupt und ergänzt: „Auch die noch anhaltend gute Wirtschaftslage in der DACH-Region lässt uns mit einem leichten Plus beim im Ersatzreifenmarkt rechnen.“ Zudem sei die Verteuerung des US-Dollars ein Nachteil für Importware und stärke damit die europäischen Hersteller zusätzlich.

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