Rechtsurteil: Wer haftet bei Schäden durch Abschleppdienst?

Die D.A.S. Rechtsschutz Leistungs-GmbH verweist dabei auf ein Urteil des Amtsgerichts Oranienburg. Ein Fahrer war mit seinem Fahrzeug liegen geblieben und rief einen Automobilclub, bei dem er Mitglied war. Als Vertragspartner des Automobilclubs beförderte daraufhin ein Abschleppunternehmen das Fahrzeug in die nächste Werkstatt.

Beim Wenden des Abschleppdienstes kam es jedoch zu einer Kollision des aufgeladenen Fahrzeugs mit einem Baum. Es entstand ein Schaden am Dach, für diesen leistete der Automobilclub Ersatz. Dem Eigentümer zufolge sei der Wagen zusätzlich an den Seiten beschädigt worden, dies müsse während des Transports entstanden sein.
Der Besitzer verklagte daher den Abschleppunternehmer auf Schadenersatz. Das Amtsgericht Oranienburg sah jedoch keine Grundlage für den Anspruch. Dem D.A.S. Leistungsservice zufolge argumentierte das Gericht, dass kein direkter Vertrag zwischen beiden Parteien bestünde. Das Unternehmen sei nicht vom Fahrer selbst, sondern vom Automobilclub beauftragt worden. Der Fahrer könne das Unternehmen nicht verklagen, weil es vertragliche Sorgfaltspflichten verletzt habe.
Zwar sei ein gesetzlicher Schadenersatzanspruch möglich, allerdings müsse der Fahrer nachweisen können, dass die Schäden tatsächlich während des Transports und nicht schon vor der Panne passiert seien. Der Fahrzeuglenker konnte dies laut D.A.S. Rechtsschutz Leistungs-GmbH nicht erbringen. Damit wurde nur der Schaden am Dach ersetzt. (AG Oranienburg, Az. 23 C 67/16)