Aktuelles Urteil: Führerscheinentzug wegen Passivrauchen

Auch wer Cannabis passiv raucht, kann seinen Führerschein verlieren, wenn der THC-Gehalt im Blut entsprechend hoch ist.
Christine Harttmann

Wie die telefonische Rechtsberatung der Deutschen Anwaltshotline berichtet, wurde ein Mann bei einer Verkehrskontrolle angehalten. Ein Drogentest ergab, dass der Fahrer eine erhebliche Menge THC im Blutkreislauf hatte. Daraufhin wurde ihm die Fahrerlaubnis sofort entzogen.

Der Mann gab an, zwar selbst ab und zu die Droge zu konsumieren, nicht jedoch in der letzten Zeit. Er sei allerdings am Vorabend mit Freunden zusammen gewesen, die alle ausgiebig geraucht hatten. Er vermutete, der Drogentest sei wegen des Passivrauchens positiv ausgefallen, was ihm allerdings nicht angelastet werden könne. Deswegen verlangte der Fahrer seinen Führerschein zurück.

Diese Geschichte glaubt das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen allerdings nicht. Die Höhe des THC-Gehaltes im Blut deutet auf einen tatsächlichen Konsum hin, so die Begründung. Das sei allerdings auch unerheblich. "Denn dem Fahrer kann auch beim passiven Rauchen ein bewusster Konsum unterstellt werden", weiß Rechtsanwalt Frank Böckhaus von der Deutschen Anwaltshotline.

Er hätte sich darüber im Klaren sein müssen, dass er nicht mehr verkehrstauglich war. Offensichtlich sei der Mann nicht in der Lage, das Rauchen und Fahren strickt zu trennen. Das mache ihn zu einer Gefahr im Straßenverkehr, bekräftigte das Gericht die Entscheidung (Az. 9 L 541/14).

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