Schwertransport: DSV mit dem weltweit größten Windturbinenblatt unterwegs

Von Dänemark nach England ging es – erst auf dem Landweg, dann auf dem Seeweg und schließlich noch einmal 500 Meter durch den Hafen in Blyth. 88,60 Meter war die Ladung lang, 38 Tonnen schwer.
Im westdänischen Esbjerg wird das Windturbinenblatt auf ein Schiff nach England gehievt. (Foto: DSV)
Im westdänischen Esbjerg wird das Windturbinenblatt auf ein Schiff nach England gehievt. (Foto: DSV)
Christine Harttmann

Im dänischen Stenstrup, wo die Entwickler die größte, je produzierte Windturbinenblatt der Welt konstruiert hatten, startete der Transport zur britische Hafenstadt Blyth. Dort plant Auftraggeber Adwen durch größere Flügellängen die Effizienz seiner Anlagen in einem Offshore-Windpark zu steigern.

Im Vorfeld galt es zunächst für das 88,60 Meter große und 38 Tonnen schwere Windblatt, die passende Strecke zu finden. Der Fahrt in den nächstgelegenen Hafen standen die übergroßen Dimensionen der Ladung im Weg, berichtete DSV Projektmanager Torben Kleiber: „Nach intensiver Prüfung der Strecke mussten wir aufgrund des extremen Schwenkradius des Rotorblattes auf das 170 Klílometer entfernte Esbjerg statt eines nahegelegenen Hafens als Verladeort ausweichen. Die engen Autobahnauffahrten wären sonst für den langen Lkw nicht passierbar gewesen.“

Ende Januar machte sich der 98 Meter lange Lastzug auf den Weg quer durch Dänemark – mit einer Maximalgeschwindigkeit von 50 Stundenkilometern, an vielen Stellen sogar nur Schrittgeschwindigkeit. „Dank der reibungslosen Zusammenarbeit mit den dänischen Behörden, lagen zum geplanten Transporttermin alle Genehmigungen vor, so dass Straßenschilder zwischenzeitlich demontiert und Kreisverkehre durchfahren werden durften“, erzählte Kleiber, der den Auftrag mit Unterstützung seiner dänischen Kollegen von DSV Projects umsetzte.

Nach der Ablieferung im westdänischen Esbjerg ging es Anfang März an die Verschiffung des Windblattes. Mit Hilfe von zwei Mobilkränen wurde der Prototyp gut gesichert auf das Schiff Richtung England verladen. Keine leichte Aufgabe, wie das Projektteam erklärte, denn das Blatt wiegt aufgrund seiner Größe und eines Stabilitätskernes mehr als doppelt so viel wie ein durchschnittlicher Flügel und muss umfangreich geschützt werden.

Im Hafen von Blyth angekommen, übernahm derselbe Lkw, der das Blatt bereits die ersten 170 Kilometer in Dänemark transportierte auch den restlichen Teil der Strecke. Ketil Laursen, Projektleiter bei DSV-Projects in Dänemark, berichtete: „Obwohl die Strecke vom Pier bis zum Testzentrum in Blyth nur 500 Meter beträgt, sind wir kein Risiko eingegangen. 500 Meter können 500 kritische Meter sein, wenn das Windblatt nicht ordnungsgemäß transportiert wird. Deshalb haben wir beschlossen, dass der Lkw, der den Prototypen bereits in Esbjerg ablieferte auch mit dem Transport in England fortfahren sollte.“

In Blyth wird das überdimensionale Blatt in einer speziellen Testanlage zunächst auf seine Einsatzfähigkeit und Eigenschaften geprüft, ehe sein Einsatz in einem Offshore-Windpark ansteht.

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