Brasilien: Daimler Trucks reagiert auf Marktschwäche

Die Regelung basiere auf dem brasilianischen Kurzarbeitsmodell nach deutschem Vorbild, teilte der Daimler-Konzern mit. Aufgrund der konjunkturellen Lage solle die Arbeitszeit im Nutzfahrzeug-Produktionswerk Sao Bernardo um 20 Prozent gekürzt werden. Die dadurch entstehende Entgeltreduzierung in gleicher Höhe werde zur Hälfte durch den brasilianischen Staat ausgeglichen, heißt es. Zudem würden die Mitarbeiter teilweise auf den für das nächste Jahr bereits vereinbarten Inflationsausgleich verzichten.

Die Vereinbarung gilt ab September 2015 bis Mai 2016 für das Nutzfahrzeugwerk in Sao Bernardo do Campo. Mit der Anwendung des Kurzarbeitsgesetzes stehen die Beschäftigten laut Daimler für zwölf Monate unter Kündigungsschutz, die bereits angekündigten Kündigungen werden zurückgenommen.

„Wir sind sehr erleichtert, dass Unternehmensleitung und Gewerkschaft in Brasilien eine Einigung am Verhandlungstisch erzielen konnten und somit das Schlimmste abgewendet wurde. Die bereits ausgesprochenen 1.500 Kündigungen werden – wie von uns gefordert – zurückgenommen“, erklärte Michael Brecht, Vorsitzender der Weltarbeitnehmervertretung der Daimler AG. Der nun vereinbarte Kompromiss sehe vor, „dass die tiefe derzeitige Wirtschaftskrise in Brasilien mit ähnlichen Instrumenten überwunden wird, wie wir sie in Deutschland während der Krise 2009 angewendet haben“.