Iveco: Z-Truck macht Fahrer zu Operatoren

Die Zukunfts-Studie "Z-Truck", die der Hersteller Iveco auf der IAA Nutzfahrzeuge vorstellt, setzt auf flüssiges Erdgas als Treibstoff sowie Energie aus Wärme-Rückgewinnung per Dampfturbine.
Das Z im Z-Truck steht dabei für „Zero“: Null Stress, null Unfälle und Null Emissionen soll Ivecos Truck der Zukunft garantieren. (Fotos: Iveco)
Das Z im Z-Truck steht dabei für „Zero“: Null Stress, null Unfälle und Null Emissionen soll Ivecos Truck der Zukunft garantieren. (Fotos: Iveco)
Robert Domina

Flüssiges Bio-LNG (Liquified Natural Gas, LNG) nutzt Iveco als Treibstoff für sein Z-Truck-Konzept. Das Z steht dabei für „Zero“: Null Stress, null Unfälle und Null Emissionen soll Ivecos Truck der Zukunft garantieren. Null Abgas ist mit dem bereits existierenden 400-PS-Erdgas-Motor schon heute machbar. Jedenfalls wenn das Methan aus CO2-neutralen, nachwachsenden Rohstoffen, sprich Biogas gewonnen wird.

Der Clou beim Anrieb der Iveco-Z-Konzepts ist jedoch die Abwärme-Rückgewinnung. Da Gasmotoren grundsätzlich etwas heißer laufen als Dieselmotoren, entsteht entsprechend viel Abwärme. Diese muss jedoch nicht ungenutzt bleiben. Die Iveco-Motoren-Entwickler nutzen die Abgaswärme vielmehr für den Antrieb einer Dampfturbine. Deren Antriebsenergie wird dann wieder direkt auf die Kurbelwelle geleitet und erhöht so den thermischen Wirkungsgrad des Motors. Das System erinnert an die „Compound“-Technik, bei der die Energie eines zweiten, nachgeschalteten Turboladers ebenfalls direkt auf mechanischem Wege in den Motor zurück fließt.

Dank der hohen Energiedichte des verflüssigten Erdgas werden sehr respektable Reichweiten erzielt: Bei einer Tankkapazität von 1.200 Liter Flüssig-Methan liegt die Reichweite der Z-Truck theoretisch bei mehr als 2.200 Kilometer – und dies praktisch ohne CO2-Emissionen. Derzeit nutzt Iveco LNG als Treibstoff nur beim Cursor 9-Motor mit 460 PS Leistung. In Zukunft sei aber auch mehr Leistung abrufbar, so ein Unternehmenssprecher, wenn etwa der 12,8 Liter große Cursor-13-Sechszylinder in die LNG-Technik integriert würde.

Null Emissionen sind das Eine, Null Stress für den Fahrer das Andere. Für den „Z-Truck-Operator“ – er ist definitiv mehr als nur ein Fahrer - beginnt der Weg in die Arbeit über eine ausschwenkbare Treppe mit fünf breiten Stufen. Oben angekommen, erwartet ihn eine lichtdurchflutete Kabine, die sowohl Kommandozentrale als auch Lebensraum mit viel Komfort ist. Der Fahrerplatz mit Lenksäule und Schalensitz ist auf einem eigenen, von der Kabine isolierten und nochmals speziell gefederten Boden montiert. Dessen Lochstruktur dient gleichzeitig der zugfreien Zuführung klimatisierter Luft von unten.

Der Z-Pilot sitzt damit während des Fahrens in einer Klimazone, die ihn wie einen Kokon umhüllt. Für den Feierabend wird der Operator seine Kabine erst mal zum Appartement vergrößern: Die Rückwand mit integriertem Flachbild-Fernseher lässt sich um einen halben Meter nach hinten ausschieben, was den Lebensraum beträchtlich vergrößert. Der um 180 Grad gedrehte Fahrersitz mutiert nun zum Fernsehsessel.

Seine Nachtruhe verbringt der Z-Pilot in einem ausziehbaren Bett, das auf der linken Seite der Kabine in Fahrtrichtung ausgerichtet ist. Am Morgen verschwindet die Bettstatt wieder zusammengefaltet im rückwärtigen Sideboard und macht einer ausklappbaren Induktions-Herdplatte Platz. Nach dem Duschen in der rechten hinteren Ecke der Kabine, ist der Operator fit für die nächste Schicht.

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