Feldversuch: Meyer Logistik testet Erdgas-Kühlfahrzeuge

Getestet werden die in Madrid gefertigten Fahrzeuge am Meyer-Standort in Freienbrink/Grünheide (Mark) bei Berlin. Dabei kommt eine weitere Deutschland-Premiere zum Einsatz: Die Kühlaufbauten werden ebenfalls durch das Erdgas-Aggregat des Zugfahrzeugs gekühlt. Eine Hydraulik-Pumpe versorgt als Nebenaggregat des Motors die Kühlmaschinen der Firma Carrier mit Energie. Daneben sind die Fahrzeuge mit leisen Ladebordwänden und Leiselaufböden im Laderaum ausgerüstet. So erfüllen sie die Bedingungen des niederländischen PIEK-Zertifikats für schadstoff- und geräuscharme Logistik. Durch ein Mehrkammersystem im Kühlaufbau können sie für das gesamte Frischesortiment eingesetzt werden, bei Obst und Gemüse angefangen bis hin zur Tiefkühlkost. Als schwerstes der Fahrzeuge aus dem CNG-Quartett erreicht der Sattelzug ein zulässiges Gesamtgewicht von 26 Tonnen bei einer Nutzlast von rund 13,5 Tonnen. "Damit ist die Grenze des derzeit technisch Machbaren erreicht", weiß Matthias Strehl, Mitglied der Geschäftsleitung bei Meyer Logistik. Erdgas-Fahrzeuge von Iveco bewähren sich bereits in leichteren Fahrzeugen und sind laut Hersteller europaweit schon stärker verbreitet, etwa in Spanien. Für Meyer Logistik soll der Versuch besonders die Frage der Wirtschaftlichkeit von Erdgas-Fahrzeugen beantworten. „Die Erdgas-Fahrzeuge sind in der Anschaffung rund 30 Prozent teurer als Diesel-Lkw. Das muss durch geringeren Verbrauch und niedrigere Treibstoffkosten erstmal erwirtschaftet werden“, erklärt Strehl. Weitere Kriterien für die Testphase sind auch die Versorgungssicherheit und die Preisentwicklung von Erdgas. Beides wird man innerhalb der nächsten sechs Monate beobachten. (akw)