Digitale Ladungsträger: Fraunhofer IML entwickelt intelligente Paletten

Die European Pallet Association (EPAL), die Deutsche Telekom und das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML bringen gemeinsam eine Live-Anwendung von 500 Paletten auf den Mark. Diese sind mit einem Tracker versehen und können auch Bewegung und Schockeinwirkung aufzeichnen.

Während des Transport werden via Sensorik Echtzeitdaten, beispielsweise bezüglich Position, Temperaturverlauf und Schockbelastungen übermittelt. (Foto: Fraunhofer IML)
Während des Transport werden via Sensorik Echtzeitdaten, beispielsweise bezüglich Position, Temperaturverlauf und Schockbelastungen übermittelt. (Foto: Fraunhofer IML)
Anna Barbara Brüggmann

Live präsentiert wird die Palettentracking-Lösung auf dem Deutschen Logistik-Kongress, der vom 17. bis 19. Oktober in Berlin stattfindet. Der sogenannte Low-Cost-Tracker wurde im Telekom Open IoT Lab am Fraunhofer IML in Dortmund entwickelt und hatte auf der Hannover Messe Weltpremiere.

„Wir haben den Low-Cost-Tracker spezifisch für EPAL als einen unserer ersten Kunden gebaut. Allein in Europa hat die Vereinigung mehr als 500 Millionen Paletten im Umlauf. Dies ist ein riesiges Potenzial zur Digitalisierung der Lieferkette“, so Ingo Hofacker, verantwortlich für das IoT-Geschäft in der Deutschen Telekom.

Die in EPAL-Paletten eingebauten Tracker können nach Angaben des IML neben einer Positionsbestimmung auch Bewegung, Schockeinwirkungen und Temperaturverlauf abrufen. Über einen wasserfesten Sensor werden Stöße, Lage, Kippwinkel, Beschleunigungen und Temperatur der Palette registriert. Kommt es zu Abweichungen, beispielsweise bei Erschütterungen oder Temperaturschwankungen meldet sich die Palette selbstständig und gibt die aktuellen Daten an ein eigenes Portal weiter.

Die Übertragung der Daten erfolgt über das sogenannte NarrowBand IoT-Netz (NB-IoT) der Telekom. Nach Aussagen des IML handelt es sich dabei um eine hardwareneutrale Technologie, die ab 2019 eine flächendeckende Netzabdeckung in einem lizensierten Mobilfunkspektrum nach weltweitem Industriestandard (3GPP) bieten soll.

Unternehmensangaben zufolge sollen sich die Tracker in eine Vielzahl verschiedener Ladungsträger einbauen lassen. Für die mit zehn Jahren angegebene Batterielaufzeit beträgt die Datenflatrate insgesamt zehn Euro.

"Der Low-Cost-Tracker macht Ladungsträger intelligent und hebt das Datengold der Logistik. Das wird der entscheidende Wettbewerbsvorteil in der Logistik. Für eine Skalierung im Milliardenbereich ist ein weltweiter Standard mit einer sicheren Zertifizierung und Authentifizierung, zum Beispiel per SIM-Karte ebenso unerlässlich wie auf lange Sicht garantierte, stabile Netze, konkurrenzfähige Preise und Flatrates“, so Prof. Michael ten Hompel, geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer IML.

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