Diesel-Truck: Renault Trucks optimiert weiter

Renault Truck forscht weiter am der Effizienzverbesserung von Diesel-Trucks. Gerade hat der Hersteller das Konzept seines Versuchsfahrzeugs Optifuel Lab 3 konkretisiert. Ab 2019 sollen die Straßentests beginnen.
(Foto: Renault Truck)
(Foto: Renault Truck)
Christine Harttmann

Mit dem Versuchsfahrzeug will der Renault Trucks den Kraftstoffverbrauch eines kompletten Lastzugs um immerhin 13 Prozent senken, gegenüber einem Serienfahrzeug der Baureihe Renault Trucks T mit Standardauflieger. Den Verbrauchsgewinn will man durch eine deutliche Verbesserung der Aerodynamik des gesamten Lastzugs erzielen. Entscheidend ist dabei insbesondere die variable Geometrie des Aufliegers, den Fruehauf entwickelt hat. Bei der Seitenverkleidung des Trailers kooperierte außerdem Styl’Monde. Der adaptive Auflieger soll mit Hilfe eines integrierten Steuerungssystems beziehungsweise Sensoren den freien Platz im Laderaum nutzen und seine Form automatisch an die Ladung anpassen.

Optimierungen kündigt Renault auch für die Zugmaschine an. Ein Kamerasystem ersetzt dort die Seitenspiegel. Dazuhin habe man das Design der A-Säule (Kabinensäule) verbessert. An der Front, dem Türabstand und den Radkästen hat der Hersteller ebenfalls gefeilt. Die Seitenverkleidungen will er verbreitern, sie sollen aus einem flexiblen Material hergestellt werden. Außerdem sorgen erweiterte Deflektoren für eine kontinuierliche Aerodynamik zwischen Lkw und Auflieger. Im Fernverkehr macht der Rollwiderstand der Reifen ungefähr bis zu 25 Prozent des gesamten Kraftstoffverbrauchs aus. Darum werden Kooperation mit dem Reifenhersteller Michelin Reifen mit einem niedrigen Rollwiderstand entwickelt. Renault Trucks und Michelin werden dazu die Daten von integrierten Sensoren auswerten, die in die Reifen eingebaut und damit mit dem Gesamtzug vernetzt sind.

Vorrauschauenden Geschwindigkeits- und Kühlsystem-Reglern, die Navigations-, Verkehrs-, Wetter- sowie Reifendaten des Optifuel Lab 3 nutzen, sollen ebenfalls zur Effizienzsteigerung beitragen. Dieses System wird mit neuartigen Aktuatoren ausgestattet sein, die eine zusätzlich Energieeinsparung möglich machen. Zusätzlich zu diesen Entwicklungen wird ein neues Benutzerinterface dafür sorgen, dass dem Fahrer ein wirtschaftliches, effizientes und ergonomisches Fahrassistenzsystem geboten wird. Sogar die Lichtmaschinensteuerung will Renault intelligenter gestalten. Dies soll das Gleichgewicht zwischen der elektrischen Energieerzeugung und dem Kraftstoffverbrauch des Verbrennungsmotors verbessern.

Für Optifuel Lab 3 werden auch umfangreiche Arbeiten an dem Dual-Batterie-System durchgeführt. Diese sollen das Gewicht deutlich reduzieren und die Kaltstartleistung der Starterbatterie verbessern. Darüber hinaus soll damit die Kapazität und Lebensdauer der Wohnraum-Batterie steigen. An den Antriebsstrang haben die Ingenieure ebenfalls gedacht. Total hat für das Versuchsfahrzeug Schmierstoffen mit niedrigeren Viskosität entwickelt, die Reibungen verringern. Darüber hinaus werden Leistungstest an Prüfständen durchgeführt und Integrationsstudien für zwei Arten von Wärmerückgewinnungssystemen.

Das Versuchsfahrzeug entstammt dem Gemeinschaftsprojekt Falcon, das von einem Konsortium aus mehreren Firmen betrieben wird. Neben Renault Trucks beteiligen sich daran auch Unternehmen wie Faurecia, Michelin, Total oder Fruehauf. Die Kooperationspartner verfolgen das Ziel, den Kraftstoffverbrauch auf einer Standardfernverkehrsstrecke um 13 Prozent zu senken. Das Versuchsfahrzeug Optifuel Lab 3 wird 2019 seine ersten Tests auf der Straße durchführen und die Verbrauchseinsparungen dann im Jahr 2020 auswerten.

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