Elektromobilität: MAN schickt ersten E-Tuck in Praxistest

Im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung im Werk Steyr übergab MAN die ersten neun E-Lkw an ausgewählte Kunden.
In feierlichem Rahmen wurden im MAN-Werk Steyr neun E-Lkw an das österreichische Council für nachhaltige Logistik übergeben. (Foto: Tobias Schweikl)
In feierlichem Rahmen wurden im MAN-Werk Steyr neun E-Lkw an das österreichische Council für nachhaltige Logistik übergeben. (Foto: Tobias Schweikl)
Tobias Schweikl

Der Lkw-Hersteller MAN hat in seinem Werk in Steyr, Österreich, seine neu entwickelten E-Lkw in einen groß angelegten Praxistest übergeben. Die neun eigens für diesen Zweck aufgebauten Fahrzeuge basieren auf dem MAN TGM, der in Steyr gefertigt wird. Sie wurden dort an Repräsentanten des österreichischen Councils für nachhaltige Logistik (CNL) ausgehändigt, wo sie in den kommenden Monaten im täglichen Einsatz ihre Praxistauglichkeit beweisen sollen.

Unter den Fahrzeugen mit der Typenbezeichnung TGM 26.360 E Pulse (oder TGM 18.360 E Pulse für die Sattelzugmaschine) sind vier Kühlfahrzeuge, ein Getränkelaster sowie ein Fahrzeug für Wechselkoffer. Die Reichweite der E-Lkw gibt MAN pauschal mit 180 Kilometern an. Von dem Feldversuch erwartet man bei MAN Erkenntnisse über Ladestrategien und die optimale Tourenplanung. Die Fahrzeuge selbst wurden bereits vorab getestet, die Werkstätten rund um die Testgebiete in Wien, Graz und Salzburg entsprechend in der neuen Fahrzeugtechnik geschult.

Das nächste Ziel bei MAN ist es, aufbauend auf den Erkenntnissen dieses Praxistests, eine Kleinserie aus 50 bis 100 Fahrzeugen aufzubauen, so Joachim Drees, Vorsitzender des Vorstands von MAN Truck & Bus. Bis 2022 könne man es sich dann vorstellen, in eine größere Serie einzusteigen. Um den Weg des Unternehmens in die Elektromobilität zu ebnen, wurden laut Drees „ein zweistelliger Millionenbetrag“ in das Werk Steyr investiert. „Wir haben Österreich zum Vorreiter der Elektromobilität gemacht“, so Drees weiter.

Eine Absichtserklärung zum Start dieses Praxistests wurde bereits Anfang 2017 im Beisein des damaligen österreichischen Bundeskanzlers Christian Kern (SPÖ) und des österreichischen Ministers für Verkehr, Innovation und Technologie, Jörg Leichtfried (SPÖ), unterzeichnet.

CNL ist ein Zusammenschluss mehrerer Unternehmen aus dem Bereich Industrie, Handel und Logistik, darunter die Handelskonzerne Rewe, Metro und Spar, die Logistikdienstleister Quehenberger und Schachinger sowie der Industriekonzern Magna. CNL-Gründer Max Schachinger erhofft sich von dem Feldversuch nicht weniger als eine tragfähige technische Lösung für eine zukunftsfähige Logistik. Den Verkehr und seinen CO2-Ausstoß sieht er als eines der drängendsten Probleme unserer Zeit.

Gegründet wurde das CNL dann bereits im Jahr 2014. „Wir wollten von Anfang an keine halben Sachen machen und setzten statt auf CNG oder LNG gleich auf den Elektroantrieb“, so Schachinger. Inzwischen laufen im Konsortium drei Praxisprojekte zur Nachhaltigkeit, wobei die E-Mobilität am weitesten gediehen ist. „Es gilt, das Ende des fossilen Zeitalters einzuläuten.“ Der Strom für den Praxistest komme übrigens aus erneuerbaren Energien, so Schachinger.

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