Elektromobilität: StreetScooter soll noch sauberer fahren

StreetScooter sagt dem Feinstaub den Kampf an. Schon ab 2019 könnte der Hersteller seine Fahrzeuge serienmäßig mit speziellem Feinstaubpartikelfilter ausliefern. Damit wären die Elektro-Lieferwagen die ersten weltweit, die komplett emissionsfrei fahren.
Soll bald auch keinen Feistaub mehr emittieren: der StreetScooter. (Foto: C. Harttmann)
Soll bald auch keinen Feistaub mehr emittieren: der StreetScooter. (Foto: C. Harttmann)
Christine Harttmann

Die ersten fünf Testfahrzeuge mit dem Feinstaubfilter, den der Ludwigsburger Filtrationsspezialist Mann+Hummel entwickelt hat, stellte StreetScooter gestern der Öffentlichkeit vor. Nun nehmen diese in deutschen Innenstädten ihren Dienst auf. Nach erfolgreichem Abschluss der Erprobungsphase, ist der serienmäßige Einbau der Filtermodule in alle StreetScooter-Modelle angedacht. CEO Achim Kampker stellte in Aussicht, dass dies bereits 2019 der Fall sein könnten. Dann könne mit dem StreetScooter das erste lokal emissionsfreien Autos in Serie gehen. Bisher seien nämlich auch Elektrofahrzeuge nicht vollständig emissionsfrei, weil Reifen-, Brems- und Straßenabrieb Feinstaub absonderten, erklärte Kamper. Eben diesen binde der Partikelfilter von Mann+Hummel, so dass die Gesamtbilanz des Fahrzeuges im Hinblick auf den Feinstaubausstoß neutral werde.

Bereits jetzt erspart die Deutsche Post DHL Group der Umwelt erhebliche Mengen an CO2 und Stickoxid, indem sie bereits jetzt mehr als 5.000 Elektro-Lieferfahrzeuge im Einsatz hat. Mit Hilfe der neuen Entwicklung des in Ludwigsburg ansässigen Filtrationsspezialisten rücke man jetzt, so Kamper, auch dem Feinstaub zu Leibe.

Der Feinstaubpartikelfilter ist mit einem aktiven Filtersystem ausgestattet. Hinter dem Filter sind Ventilatoren eingebaut, die dem Filter Luft aus der Umgebung zuführen. Somit sind die Fahrzeuge auch im stehenden Betrieb in der Lage, Feinstaub aus der Umgebungsluft heraus zu filtern. Der Einbauort am Unterboden auf Höhe der Hinterachse macht gleich doppelt Sinn: einerseits geht hierdurch kein wertvoller Laderaum verloren und andererseits findet sich genau an diesem Ort die höchste Feinstaubkonzentration in der Fahrzeugumgebung.

Alle Mann+Hummel Feinstaubpartikelfilter sind mit Sensoren ausgerüstet, um die Effizienz der Systeme durch ein Online-Monitoring zu überprüfen. Informationen über die Filtrationsleistung, die gereinigte Luftmenge, die Feinstaubkonzentration sowie Wetterdaten werden erfasst. Die Daten werden in einer Cloud zusammengeführt, durch eine Webschnittstelle dargestellt und von den Filtrationsexperten ausgewertet.

Alfred Weber, Vorsitzender der Geschäftsführung von Mann+Hummel, beschrieb den Handlungsdruck: „Immer mehr Menschen an unseren Standorten von Ludwigsburg über Bangalore und Schanghai leiden an den Folgen der Luftverschmutzung und wer, wenn nicht wir als Filtrationsexperten, sollte das Thema anpacken?“

An die Adresse der Politik formulierte Weber seine Vorstellung von geeigneten Rahmenbedingungen. So solle sich der Gesetzgeber darauf konzentrieren, Grenzwerte vorzugeben und deren Einhaltung zu überprüfen. Dann aber solle man es der Wissenschaft und der Industrie mit ihren „brillanten“ Entwicklern überlassen, wie das Problem zu lösen und der Grenzwert einzuhalten sei. „Wer beim ‚Wie‘ Vorschriften macht“, so Weber, „beschneidet die Kreativität der Entwickler.“ Wenn sich aber einer der ganz großen Logistikdienstleister, der größte Hersteller von Elektro-Nutzfahrzeugen in Deutschland und einer der führende Filtrationsexperte zusammentäten, werde das emissionsneutrale Fahren möglich.

Und Kampker lobte die weiter verbesserte Umweltbilanz seiner Fahrzeuge: „Mit dem Einsatz von Feinstaubfiltern können wir die hervorragende Öko-Bilanz unserer StreetScooter ‎sogar noch einmal verbessern. Und damit noch mehr für die Umwelt und die Menschen tun. Wir freuen uns, mit diesem Test nun erneut Vorreiter und hoffentlich Impulsgeber für einen breiten Trend zu sein.“

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