Sievert Handel Transporte: Ein Saugwagen gegen Filterstäube

Mit speziellen Druck- und Saugwagen beseitigt die Sievert Handel Transporte GmbH (sht) im Falle von Unfällen mit Silofahrzeugen die dabei ausgetretenen Gefahrstoffe.
 Leichtentzündlichen Braunkohlestaub hat Sievert mit seinem Silofahrzeug auf der A6 eingesaugt. (Foto: Sievert Handel Transporte)
Leichtentzündlichen Braunkohlestaub hat Sievert mit seinem Silofahrzeug auf der A6 eingesaugt. (Foto: Sievert Handel Transporte)
Christine Harttmann

Eine besondere Filtertechnik sorgt dabei dafür, dass rieselfähige Güter wie Braunkohlestaub, Zement oder auch Stäube aus Kraftwerken dabei staubfrei entsorgt werden. Gerade bei diesen feinen Stoffen ist das zwingend erforderlich. Wie sht erläutert, können dadurch sowohl havarierte Silofahrzeuge als auch festinstallierte Silos können besonders schnell entleert werden. Jeder dieser Saugwagen hat ein Fassungsvermögen von 60.000 Litern. Darüber hinaus verfügt er über eine Stickstoff-Inertisierungsanlage. Das Absaugen von Schüttgütern erfolgt mit einem Volumenstrom von 694 bis 1.150 Kubikmeter pro Stunde.

Eines der Fahrzeuge war gerade erst bei einem Auffahrunfall auf der Bundesautobahn A6 in der Nähe von Hockenheim in Baden-Württemberg im Einsatz. Dort war ein Silo-Auflieger eines Lkw durch die Wucht des Aufpralls gerissen, in der Folge hatte sich leichtentzündlicher Braunkohlestaub auf der gesamten Fahrbahn verteilt. „Als wir von dem Unfall erfuhren, mussten wir schnell handeln“, berichtet Bernhardt Hesse, Disponent der sht in Heilbronn. Zusammen mit einem Kollegen war er zur Unfallstelle auf der A6 gerufen worden und dort mehrere Stunden im Einsatz. Angesichts der Staubentwicklung hätte, so Hesse, ein Funke gereicht, um das überall verteilte Material zu entzünden.

Bereits die Fahrt zur Unfallstelle gestaltete sich schwierig, da die Autobahn komplett gesperrt werden musste. Der Fahrer des havarierten Lkw war bei dem Unfall schwerverletzt worden und musste daher geborgen und ins Krankenhaus gebracht werden. Erst mithilfe von Polizei und Feuerwehr, die eine Seite der Fahrbahn wieder öffneten, konnte das Saugfahrzeug schließlich zum havarierten Silofahrzeug vordringen. Der Einsatz dauerte 24 Stunden: angefangen bei der Räumung des Unfallorts über das Entfernen des Braunkohlestaubs von der Fahrbahn bis hin zur Leerung des Silos auf einem naheliegenden Parkplatz.

Damit Unternehmen und Behörden im Falle einer Havarie schnell Hilfe erhalten können, hat sht an mehreren Stellen im Bundesgebiet solche Druck- und Saugwagen stationiert. Rund um die Uhr einsatzbereit sind die Fahrzeugeinheiten derzeit in Lengerich, Kruft, Heilbronn und Hardenberg (Niederlande).

Die Einsätze der Saugfahrzeuge können auf zwei verschiedene Arten ausgelöst werden. Beim Unfall auf der A6 stellte ein anderes Transportunternehmen den Kontakt zu sht her, an das sich die Spedition des havarierten Lkw gewandt hatte. „Durch bereits erfolgreich durchgeführte Einsätze in Nordrhein-Westfalen hat sich in der Branche schnell herumgesprochen, dass wir das passende Equipment für solche Fälle haben und effiziente Hilfe leisten“, sagt Bernhardt Hesse. Im westfälischen Lengerich arbeitet die sht beispielsweise eng mit der dort zuständigen Feuerwehr zusammen. Für alle anderen Unternehmen und Behörden hat die sht eine spezielle Notruf-Hotline eingerichtet: 0800-SAUGWAGEN.

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