USA: Bosch baut mit an Elektro-Truck mit Brennstoffzelle

Bosch beteiligt sich an der Entwicklung eines mit Brennstoffzelle fahrenden Elektro-Lkw, den das Start-up Nikola Motor bauen will. Die beiden Schwerlastmodelle „Nikola One“ und „Nikola Two“ sollen in den USA 2021 auf den Markt kommen.
(Foto: Nikola Motor Company)
(Foto: Nikola Motor Company)
Christine Harttmann

Kernstück der Fahrzeuge ist ein neuer und besonders effizienter Elektroantrieb. Er soll sich leistungstechnisch an die Spitze seines Marktsegments setzen und herkömmlichen Antrieben auch in Sachen Gesamtbetriebskosten in Nichts nachstehen. Mit einer Motorleistung von mehr als 1.000 PS sowie einem Drehmoment von gut 2.700 Nm, versprechen die Projektpartner, werden die Lkw ausgestattet sein.

Nikola Motors setzt darauf, dass die Erfahrungen, die Bosch in das Projekt mitbringt, bei dem ambitionierten Plan helfen, die beiden E-Truck-Modelle bis 2021 an den Start zu bringen. Der schwäbische Automobilzulieferer soll die Elektro-Achse für den Langstreckentruck liefern. Sie basiert auf der skalierbaren und modularen „eAchse“, die den Angaben zufolge, Motor, Antriebselektronik und Getriebe in einer kompakten Einheit vereint und sich für Fahrzeuge aller Art, vom kleinen Pkw bis hin zum leichten Nutzfahrzeug eignet. Nikola Motors und Bosch wollen daraus nun die weltweit erste eAchse für Nutzfahrzeuge mit Doppelantrieb, in diesem Fall ein Langstrecken-Lkw, entwickeln. Dabei kommen Boschs Elektromaschinentechnik für Nutzfahrzeuge sowie SMG-Antriebe (Separater Motor-Generator) zum Einsatz.

Die eAchse wird mit einem Brennstoffzellensystem kombiniert, das beide Partner ebenfalls gemeinsam entwickeln und das neue Maßstäbe bei der Reichweite setzen soll. 800 bis 1.200 Meilen werden genannt, das wären ungefähr 1.290 bis 1.930 Kilometer. Auch die gesamte Fahrzeugsteuerung der Trucks soll auf der Basis der Soft-und Hardware von Bosch entwickelt werden. Die Zusammenarbeit von Bosch und Nikola Motors umfasst zudem das gesamte Antriebssystem sowie das Sicherheitskonzept und die Fahrzeugelektronik. Bis Ende 2018 sollen die ersten Prototypen laufen, zwischen Oktober 2020 und Dezember 2021 sollen mit der Fitzgerald Gliders Group in Tennessee die ersten 5.000 Fahrzeuge montiert werden.

Nachdem das US-amerikanische Technologie Startup Nikola Motor im September 2016 die Entwicklung einer elektrischen Sattelzugmaschine angekündigt hatte, wird jetzt die technische Ausstattung des als Brennstoffzellen-Lkw geplanten Trucks nun also konkreter. Nach dem Erfolg des Tesla im Pkw-Bereich könnte nun also der Treiber für die Elektrifizierung des Lkw ebenfalls aus den USA kommen, wo man sich wegen der zulässigen Baumaße eines Fernverkehrs-Lkw dort mit dem Package allerdings auch viel leichter tut.

„Wir wollen den revolutionärsten Sattelschlepper bauen, der je auf dem Markt war“, erklärt Trevor Milton, Gründer und CEO von Nikola Motors selbstbewusst und fährt fort: „Für den Antrieb brauchen wir einen innovativen Partner, der sich unserem hohen Entwicklungstempo schnell anpasst. Bosch hat uns das nötige Knowhow geliefert, damit wir schnell an den Markt gehen und unsere Vision verwirklichen können.“

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