3D-Druck: Daimler fertigt erstes Lkw-Ersatzteil aus Metall

Hitzebeständig, aus Metall und ausgedruckt: Das erste Lkw-Ersatzteil von Mercedes-Benz Lkw ist fertig. Es fungiert als Thermostatabdeckung bei Lkw und Unimog.
Et voilà: Das erste gedruckte Ersatzteil für Lkw und Unimog von Mercedes-Benz Lkw ist fertig. Das Bild zeigt die ersten gedruckten Thermostatabdeckungen, die noch mit der Bauplattform verbunden sind. Nach dem Entfernen von Plattform und stützender Struktur wird das abgesaugte, gesiebte und gereinigte Aluminium-Silizium-Metallpulver ökologisch der Wiederverwendung zugeführt. (Foto: Daimler)
Et voilà: Das erste gedruckte Ersatzteil für Lkw und Unimog von Mercedes-Benz Lkw ist fertig. Das Bild zeigt die ersten gedruckten Thermostatabdeckungen, die noch mit der Bauplattform verbunden sind. Nach dem Entfernen von Plattform und stützender Struktur wird das abgesaugte, gesiebte und gereinigte Aluminium-Silizium-Metallpulver ökologisch der Wiederverwendung zugeführt. (Foto: Daimler)
Johannes Reichel

Mercedes-Benz Lkw hat erstmals per 3D-Druckverfahren ein Ersatzteil aus Metall gefertigt. Es handelte sich dabei um eine Thermostatabdeckung für Lkw und Unimog aus älteren Baureihen. Der Hersteller reklamiert damit die Technologieführerschaft im Segment der 3D-Druckverfahren. „Wir stellen auch bei 3D-Metallteilen dieselbe Funktionalität, Zuverlässigkeit, Langlebigkeit und Wirtschaftlichkeit sicher wie bei Bauteilen aus konventioneller Fertigung“, versicherte Andreas Deuschle, Leiter Marketing & Operations im Geschäftsbereich Customer Services & Parts Mercedes-Benz Lkw.

Im Bereich Customer Services & Parts startete der Hersteller vor einem Jahr mit dem automobilen 3D-Druck. Die Technologie habe sich im Bereich qualitativ hochwertiger Kunststoffteile habe sich heute bereits erfolgreich als zusätzliche Produktionsmethode etabliert, urteilt der Truckhersteller. Metallteile aus dem 3D-Drucker sollen sich durch hohe Belastbarkeit und Hitzebeständigkeit auszeichnen und dadurch vor allem bei der Fertigung von mechanisch und thermisch stark beanspruchten Bauteilen in kleinen Stückzahlen überzeugen. Metallische Bauteile ließen sich in beliebigen Geometrien und Stückzahlen „auf Knopfdruck“ produzieren.

Den Start macht die 3D-Ersatzteilproduktion selten georderter Aluminiumteile. Sie zeichnen sich durch eine nahezu 100-prozentige Dichte und eine höhere Reinheit als herkömmliche Spritzgussteile aus Aluminium aus. Neben der guten Festigkeit und Härte sowie der hohen dynamischen Belastbarkeit erfordert ihre Produktion keine kostenintensive Entwicklung und/oder Anschaffung von Spezialwerkzeugen. Denkbare Einsatzbeispiele sind Metallteile in der Motorperipherie aber auch im Motor selbst sowie in Kühlaggregaten, Getrieben, Achsen oder Fahrgestellen. Insbesondere bei komplexen Strukturen ließen sich 3D-gedruckte Metallteile in kleiner Stückzahl für nicht allzu häufig nachgefragte Ersatzteile, Sonderteile sowie Klein- und Klassikserien wirtschaftlich produzieren.

„Der besondere Mehrwert der 3D-Drucktechnologie liegt darin, dass sie die Schnelligkeit und Flexibilität, vor allem in der Produktion von Ersatz- und Sonderteilen beträchtlich erhöht. Das bietet uns völlig neue Möglichkeiten, unseren Kunden auch lange nach Serienauslauf Ersatzteile schnell und zu attraktiven Preisen zu bieten“, fasst Deuschle zusammen. Kostspielige Lagerhaltung und damit verbundene aufwendige Transportprozesse könnten überflüssig, die Lieferzeit verkürzt werden. Durch die fortschreitende Digitalisierung ließen selbst hochspezifische Bauteile aus Metall auch noch nach vielen Jahren bei Mercedes-Benz Lkw bestellt und auf Abruf weltweit geliefert werden, skizziert der Hersteller die Möglichkeiten des Verfahrens.

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