Alternative Antriebe: Erster 35-Tonner mit Brennstoffzellen zugelassen

Das Schweizer Unternehmen Esoro hat erstmals die Zulassung für einen Brennstoffzellen-Lastwagen erhalten. Der Lastwagen fährt aufgrund des Wasserstoffs komplett CO2-frei.
Der Esoro Brennstoffzellen-Lastwagen war bis zur Zulassung auf 3.500 Testkilometern unterwegs. (Foto: Esoro)
Der Esoro Brennstoffzellen-Lastwagen war bis zur Zulassung auf 3.500 Testkilometern unterwegs. (Foto: Esoro)
Redaktion (allg.)

Nach circa 3.500 absolvierten Testkilometern erhielt Esoro aus Fällanden/Schweiz laut Unternehmensangaben als erstes Unternehmen weltweit die Zulassung für einen Brennstoffzellen-Lastwagen der 35-Tonnen-Klasse. Bis zu 400 Kilometer lassen sich mit einer Tankfüllung Wasserstoff zurücklegen, so das Unternehmen. Die Betankung soll rund neun Minuten dauern.

Das Brennstoffzellensystem, entwickelt in Zusammenarbeit mit Swiss Hydrogen, erzeugt Strom aus Wasserstoff und liefert diesen direkt an den Motor oder lädt alternativ eine kleine Batterie. Der Energiespeicher dient unter anderem als Zwischenlager für den zurückgewonnenen Strom beim Bremsen. Der Lkw trägt somit sein eigenes Kraftwerk immer bei sich.

Der zu tankende Wasserstoff ist bisher laut Unternehmensangaben an der Coop-Pronto-Tankstelle im nahen Hunzenschwil vorhanden. Dort wird er von der Firma H2 Energy angeliefert, die den Wasserstoff mittels Elektrolyse in einem Wasserkraftwerk herstellt. Das Kraftwerk produziere den Wasserstoff immer dann, wenn die Strompreise tief seien und tendenziell zu viel Strom zur Verfügung stehe, so das Unternehmen. Somit helfe das System, Schwankungen im lokalen Netz zu kompensieren.

Die 19 Tonnen, die der Lastwagen auf die Waage bringt, sind aufgrund der neuen Regelung, dass abgasfreie Nutzfahrzeuge mit Alternativantrieben bis zu eine Tonne schwerer sein dürfen als konventionelle Lastwagen, kein Problem bei der Zulassung gewesen. Auch sonst konnte Esoro bei der Zulassung auf die positive Einstellung des Zürcher Straßenverkehrsamts gegenüber umweltschonenden Technologien bauen. „Allein die Zulassung und die Erstellung der nötigen Dokumentationen umfasst etwa zwanzig Prozent der gesamten Projektarbeit“, erklärte Diego Jaggi, CEO von Esoro. Die Experten der Zulassungsstelle seien jedoch sehr aufgeschlossen gewesen und haben sich intensiv mit den technischen Details des Lastwagens befasst. (mb)

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