Hardware: Neues Gehirn für Mercedes-Lkw

Ein neue Blackbox, „Truck Data Center“ genannt, ersetzt bei Daimler Trucks die Fleetboard Hardware und soll den Weg ebenen in eine vernetzte Zukunft. Erste Leitanwendung ist „Mercedes-Benz Uptime“, ein vorschauender Reparaturservice, der Pannen vermeiden helfen soll.
Mit „Truck Data Center“ können die Lkw auch untereinander kommunizieren. (Foto: Daimler)
Mit „Truck Data Center“ können die Lkw auch untereinander kommunizieren. (Foto: Daimler)
Redaktion (allg.)

Seit 1. März wird das „Truck Data Center“ serienmäßig in alle „Mercedes-Benz Actros“ eingebaut und steht darüber hinaus für alle schweren Lkw der Stuttgarter Traditionsmarke zur Verfügung. Daimler bezeichnet die neue Hardware, die den bisherigen Bordcomputer des „Fleetboard“-Systems ersetzt, als Vernetzungsmodul. Das etwa DIN-A5 große Truck Data Center wird markenübergreifend bei Daimler Trucks verbaut, also auch in amerikanischen und asiatischen Lkw Einzug halten.

Die bereits auf der IAA Nutzfahrzeuge 2016 vorgestellte Blackbox empfängt Daten von im Lkw befindlichen Sensoren und Kameras und wertet diese für unterschiedliche Anwendungen aus. Zudem ist es die Schnittstelle für sämtliche Vernetzungsdienste und damit zuständig für die Außenkommunikation des Lkw, die zukünftig immer wichtiger werden soll – Stichwort Digitales Testfeld Autobahn. Wie ein modernes Smartphone soll das Truck Data Center via Bluetooth, 3G-Signal oder GPS mit der Infrastruktur und mit anderen Fahrzeugen kommunizieren. Innerhalb von Sekunden werden die Daten interpretiert, kritische Zustände erkannt und konkrete Handlungsempfehlungen zur Verfügung gestellt. Es stellt somit das Gehirn der zukünftigen Mercedes-Lkw dar.

Erste neue Anwendung, die mit Einbau der neuen Hardware möglich wird, ist „Mercedes-Benz Uptime“. Dieses neue Serviceprodukt soll den Lkw, die Mercedes-Benz Werkstatt und das Transportunternehmen miteinander in Echtzeit vernetzen. Dabei überprüfen vollautomatische Diagnosen während der Fahrt fortlaufend den Status der Fahrzeugsysteme und sollen so ein frühzeitiges Erkennen von kritischen Zuständen ermöglichen. Das Ziel: Pannen und weitere ungeplante Reparaturen sollen vermieden werden. Ein weiterer Nebeneffekt ist, dass auch planmäßige Werkstattaufenthalte weiter optimiert werden, weil die Werkstatt durch die ihr damit zur Verfügung stehenden Daten, sich besser auf das Fahrzeug vorbereiten kann. Uptime wird sowohl als eigenständiger, als auch in Kombination mit allen weiteren Mercedes-Benz Serviceverträgen angeboten.

Und wie funktioniert Uptime genau? Droht akut der Ausfall eines Lkw, wird unverzüglich das Mercedes-Benz Customer Assistance Center (CAC) in Maastricht, Niederlande, informiert. Von dort erfolgt ein Anruf bei einem vom Kunden festgelegten Ansprechpartner im Unternehmen, der über den identifizierten Reparaturbedarf in Kenntnis und die erforderliche Maßnahme zur Vermeidung des Liegenbleibers gesetzt wird. Ist eine sofortige Reparatur notwendig, unterstützt das CAC bei der Organisation des Werkstatttermins, der optimal auf die Fahrzeugroute und den Transportauftrag des Kunden abgestimmt ist. Dabei klärt das CAC vorab die Verfügbarkeit der notwendigen Ressourcen in der Werkstatt, um die sofortige Fahrzeugreparatur zu ermöglichen. Laut Mercedes-Benz wurde Uptime vor dem jetzigen Marktstart in einem Pilotversuch über den Zeitraum von drei Jahren in 1.400 Lkw in 16 Flotten in Deutschland, Großbritannien, Österreich und Polen erprobt.

Außerdem ist das Truck Data Center Voraussetzung für einen weiteren Service, der ab 20. März zur Verfügung stehen soll: Die kostenlose App „FleetBoard Manager“. Sie stellt einen Einstieg in die Telematik und Konnektivität dar und liefert den Nutzern Informationen zu seiner Flotte, wie Gesamtkilometerleistung der letzten sieben Tage, der durchschnittliche Kraftstoffverbrauch oder Positionen der Lkw.

(tpi)
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