Fraunhofer-Institut: Überwachungslösung für Luftfrachttransporte

Das Fraunhofer Institut für integrierte Schaltungen initiierte mit seiner Arbeitsgruppe für Supply Chain Services (IIS/SCS) ein Forschungsprojekt mit dem Ziel der nahtlosen Überwachung von Luftfrachtcontainern. Am DHL-Hub in Leipzig begab sich am 18.01.2017 der erste intelligente Luftfrachtcontainer auf einen Testflug über Bergamo nach Napoli (Italien).
"CairGoLution" soll den sicheren Luftfrachttransport in der Unit Load Device gewährleisten. (Foto: Frank Steinert, DHL Express)
"CairGoLution" soll den sicheren Luftfrachttransport in der Unit Load Device gewährleisten. (Foto: Frank Steinert, DHL Express)
Anna Barbara Brüggmann

Bei „CairGoLution“ handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt des Fraunhofer IIS/SCS mit DHL Express sowie den Anbietern DHL Smart Sensor, der Telic AG, der DoKaSch GmbH und dem Forschungspartner TU Darmstadt. Es wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und ist Teil des Rahmenprogramms „Forschung für die zivile Sicherheit“.
Ziel ist ein sicherer Warentransport sowie eine vollautomatisierte Objektverfolgung für den Luftfrachtbereich. Verhindert werden soll das unautorisierte Öffnen, das Einbringen von Gefahrenstoffen oder die Manipulation der eingesetzten Unit Load Device (ULD). Um eine sichere Überwachung und Lokalisierung der Fracht zu erreichen, wurden sogenannte Asset-Tracking-Systeme der Telic AG und der Fraunhofer-Vernetzungstechnologie „snet“ weiterentwickelt.
"Ein ULD-Monitoring-System erkennt mittels Sensoren zuverlässig unautorisierte Zugriffe auf den ULD, erzeugt in Echtzeit eine Alarmmeldung für die Verantwortlichen der Sendung und zuständige Behörden und überträgt diese", erklärt Projektleiter Tobias Seidler des Fraunhofer IIS/SCS.
Die größte Herausforderung bestand in der Umsetzung der durchgängigen Statusüberwachung bei einer gleichzeitigen automatischen Abschaltung aller Funk-Module, wie sie entsprechend den Sicherheitsvorschriften im Luft-Cargo-Bereich nötig ist. Die notwendigen Prüfungen und Messungen für diese Technologien zur passiven Statusüberwachung im Frachtraum wurden erfolgreich durchgeführt und die Bestimmungen der Luftfahrtbehörden eingehalten.
Beim ersten Testflug nach Napoli fand keine Integritätsverletzung des ULD statt, zudem konnte Kennzahlen wie Verweildauer und Transportzeiten ausgewertet werden. Die Datensicherheit soll durch dynamische Verschlüsselungsverfahren gewährleistet werden, eine Analyse und Aufbereitung der Daten basiert auf einer von Telic eingesetzten Kommunikationssoftware.
Dem Fraunhofer-Institut zufolge sind die Telematik-Module für sehr lange Einsatzzeiten und einen wartungsfreien Dauerbetrieb von mindestens sieben Jahren ausgelegt. Nach dem erfolgreich absolvierten Testflug und den bestandenen Zulassungstests nach RTCA DO160G soll nun bald die Weiterentwicklung des Systems für einen Livebetrieb folgen.

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