Fahrzeughersteller: Ungewöhnliche Kooperation treibt Elektromobilität voran

Joint Venture zum Ausbau eines ultraschnellen Hochleistungsladenetzes für Elektrofahrzeuge geplant. Die Ladesäulen sollen entlang der wichtigsten europäischen Hauptverkehrsachsen errichtet werden.
Ungewohnte Einigkeit: BMW Group, Daimler AG, Ford Motor Company und der Volkswagen Konzern mit Porsche und Audi planen Joint Venture für ultraschnelles Hochleistungsladenetz. (Foto: BMW Group)
Ungewohnte Einigkeit: BMW Group, Daimler AG, Ford Motor Company und der Volkswagen Konzern mit Porsche und Audi planen Joint Venture für ultraschnelles Hochleistungsladenetz. (Foto: BMW Group)
Christine Harttmann

Die Autobauer BMW Group, Daimler AG, Ford Motor Company und der Volkswagen Konzern mit Porsche und Audi haben sich zusammengeschlossen, um ein High-Power-DC-Netzwerk mit 400 Ladestationen in Europa aufzubauen. Das Netz basiert auf dem Combined Charging System (CCS) und ist damit kompatibel mit den meisten Elektrofahrzeugen der heutigen und nächsten Generationen. Bei einer Leistung von 350 kW reduziere sich die Ladezeit gegenüber den bereits vorhandenen Systemen erheblich, so die gemeinsame Verlautbarung der beteiligten Fahrzeughersteller. Laut VDA dauert das Aufladen an einem solchen Ladepunkt gerade einmal 30 Minuten.

Zum Vergleich: Tesla hält derzeit in ganz Europa 744 Supercharger-Stationen mit 4.703 Supercharger-Ladeplätzen vor, die die Fahrzeugbatterie direkt mit bis zu 120 kW Gleichstrom speisen. Um eine komplett entladene Batterie wieder vollständig aufzufüllen benötigen diese Supercharger Tesla zufolge 75 Minuten.

Die Zusammenarbeit zwischen den Automobilherstellern, aus der heraus sich das Joint Venture gründen soll, ist bisher einmalig. Die Partner haben bisher allerdings nur ein Memorandum of Understanding unterzeichnet, in dem sie das gemeinsame Ziel vereinbart haben, in kurzer Zeit eine beachtliche Zahl an Ladestationen zu errichten um die Langstreckentauglichkeit der Elektromobilität deutlich zu erhöhen – ein wichtiger Schritt, um diese im Massenmarkt zu etablieren.

„Damit E-Autos künftig auch für längere Strecken attraktiv sind, muss es vor allem an Autobahnen ausreichend Schnellladesäulen geben“, kommentierte VDA-Präsident Matthias Wissmann den geplanten Ausbau. Die Automobilindustrie beschränke sich nicht darauf, attraktive Elektrofahrzeuge zu bauen. Es sei ihr vielmehr wichtig, die Kunden von der Elektromobilität im Gesamten zu überzeugen. In Deutschland gibt es aktuell 6.800 öffentliche Ladepunkte und rund 150 Schellladestationen.

Der Aufbau der Infrastruktur mit einer Ladeleistung von bis zu 350 kW ist für 2017 geplant. In einem ersten Schritt wollen die Autobauer europaweit 400 Standorte etablieren. Läuft alles nach Plan, dann stehen bis 2020 Tausende von Hochleistungsladepunkten bereit. Gebaut werden die öffentlich zugänglichen Stationen an Autobahnen und hoch frequentieren Durchgangsstraßen.

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