Temperaturgeführt: Stickstoff-Motor regelt das Klima

Eine umweltfreundliche Methode, um Aggregate zur Transportkühlung anzutreiben, hat das Londoner Start-Up Dearman entwickelt.
Der Stickstoff-Motor von Dearman kühlt ohne klimaschädliche Emissionen. (Foto: Dearman)
Der Stickstoff-Motor von Dearman kühlt ohne klimaschädliche Emissionen. (Foto: Dearman)
Christine Harttmann

Statt mit Diesel läuft das Motor der Maschine mit flüssigem Stickstoff. Das Prinzip ähnelt dem eines Verbrennungsmotors. Durch schnelle Expansion treibt der Flüssigstickstoff Kolben an. Dabei entstehen sowohl Kälte als auch Energie – und das ohne klimaschädliche Abgase.

Das britische Unternehmen startet gerade seine letzten Abschlusstests. Anhand von Kühllastern im Realbetrieb erprobt der Hersteller die Stickstoff-Technik noch in diesem Jahr in der Praxis – zunächst in Großbritannien, später auch auf dem europäischen Festland. Dabei tritt das Kühl-System von Dearman an die Stelle eines der dieselbetriebenen Aggregate, wie sie üblicherweise sonst bei temperaturgeführten Transporten im Einsatz sind. Diese Dieselaggregate seinen allerdings, so der Londoner Hersteller, nicht nur schwer zu regulieren sondern auch sehr laut. Dazu komme, dass die kleinen Aggregate für die Kühlung der transportierten Ware einiges an Feinstaub und Stickoxiden emittieren – deutlich mehr als der Dieselmotor im ziehenden Lkw, für den die strengen europäischen Abgasvorschriften gelten.

Nach aktuellen Schätzungen von Dearman rollen derzeit rund eine Million Kühllaster quer durch Europa, 180.000 davon sind in Deutschland unterwegs. Würde also diese Null-Emissions-Technologie auch nur bei einem Teil dieser Transportkühleinheiten Verwendung finden – der wirtschaftliche und ökologische Nutzen wäre erheblich. Dazu kommen weitere Vorteile. Wie Dearman mitteilt, lässt sich der Laderaum mit dem Stickstoff in relativ kurzer Zeit herunterkühlen. Auch die Lärmbelastung würde mit der neuen Technik deutlich abnehmen, weil die Stickstoff-Kühlung sehr viel leiser sei, als ein Dieselmotor. Und noch etwas: Im betrieb kostet die Stickstoff-Variante weniger als das Diesel-Aggregat. Davon und von den CO2-Einsparungen profitieren dann gerade im städtischen Lieferverkehr profitieren die Anwohner.

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