Transport-Zeitung feiert 25-jähriges Jubiläum: Blick zurück und nach vorn im HUSS-VERLAG: 25 Jahre Zeitung Transport - ein Blick zurück und nach vorn

Transport-Ausgabe von 1992. Die Themen von damals sind teilweise heute immer noch akut.
Transport-Ausgabe von 1992. Die Themen von damals sind teilweise heute immer noch akut.
Torsten Buchholz

Die Zeitung Transport ist im Jahr 2016 25 Jahre alt geworden. Seit dem Start im Jahr 1991 hat sich viel in der Branche und in deren Umfeld getan. Manche Themen sind aber durchaus ähnlich geblieben. Ein Blick zurück und nach vorn Am 24. Oktober 1991 erschien im Münchner HUSS-VERLAG die Zeitung Transport zum ersten Mal. Seit dem 23. Januar 1992 liegt sie regelmäßig alle 14 Tage auf dem Schreibtisch der Leser.
Als die Transport startet, liegt die Wende von 1989 noch in greifbarer Nähe. An die neuen offenen Grenzen hatte man sich noch nicht einmal richtig gewöhnt. Der Aufbau Ost lag noch in den Anfängen. Weltpolitisch ist das Jahr 1991 gekennzeichnet durch den Zweiten Golfkrieg und die Kriege im ehemaligen Jugoslawien. Zudem befindet sich die Sowjetunion endgültig in der Auflösung. Verschiedene Unionsrepubliken erklären ihre Unabhängigkeit. Russland installiert sich zu einer der neuen Weltmächte.
Ein Vierteljahrhundert später sind die Zeiten nicht ruhiger geworden. In Syrien herrscht ein verheerender Krieg, der Millionen von Flüchtlingen aus dem Land treibt und Europa vor ganz neue Probleme stellt. Die Ukrainekrise und damit das Verhältnis von Russland zu Europa bleiben ungeklärt. Das gilt ebenso für die politische und wirtschaftliche Zukunft der Türkei.
Doch der Puls der Zeit schlägt heute anders. West- und Ostdeutschland sind längst verschmolzen. In vollen Zügen erfolgt die Digitalisierung der Welt. Das gilt genauso für den geschäftlichen wie auch für den privaten Bereich. Internet, Smartphones, Tablets – daran war vor 25 Jahren noch gar nicht zu denken. Immerhin: In der Ausgabe 1-2 der Transport vom 23. Januar 1992 beschäftigt sich ein Artikel mit den Vorteilen von Telefax-Geräten beziehungsweise „Fernkopierern“ im Büroalltag. Auch wenn der PC das klassische Faxgerät mittlerweile ziemlich verdrängt hat und ihm vielleicht schon bald ein ähnliches Schicksal droht wie dem Telex, der 2017 eingestellt wird, zeigt sich doch, wie wichtig schon damals die Kommunikationstechnik für die Transportbranche war. Die Instrumente dazu haben sich nur heute deutlich geändert.
Auch die Lkw-Technologie hat im letzten Vierteljahrhundert wahre Quantensprünge gemacht. Während sich der Wechsel vom Gliederzug zum Sattelzug bereits ankündigte, dürfte kaum jemand damals den Siegeszug von automatisierten Getrieben im Lkw erahnt haben. Telematik und Fahrerassistenzsysteme haben den vor 25 Jahren noch ziemlich raubeinig und archaisch wirkenden Fahrerarbeitsplatz mittlerweile in einen Hightech- Kommandostand verwandelt.
Autonomes Fahren, Elektromobilität, intelligent vernetzte Lkw und proaktiver Pannenservice zählten zu den zentralen Themen der diesjährigen IAA Nutzfahrzeuge in Hannover. Damals hätte man solche Technologien der Science Fiction zugerechnet und als Hirngespinste abgetan. Und dass ein schwerer Lkw unter Volllast vielleicht einmal weniger als 25 Liter verbrauchen würde, auch das gehörte vor 25 Jahren noch ins Reich der Fantasie.
Technologische Visionen im Nutzfahrzeugbereich gab es natürlich auch in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts. 1991 kam beispielsweise mit dem „Renault Magnum“ ein Lkw auf den Markt, der unter anderem in der Aufhängung des Fahrerhauses ganz neue Wege beschritt – und allerdings nach zwei Jahrzehnten selbst wieder zur Geschichte wurde. Fünf Jahre später gab der „Mercedes- Benz Actros“ auf der IAA Nutzfahrzeuge 1996 sein Debüt. Seitdem wurden über eine Million Exemplare verkauft.
Aufregerthemen bleiben
Klar: In den letzten 25 Jahren hat sich die Welt in vielen Bereichen rasant verändert. Gleichwohl sind so manche Themen, die die kleineren und mittelständischen Transportunternehmen in Deutschland bewegen, durchaus noch mit denen von 1991 vergleichbar. Aufmacher war in der ersten Ausgabe der Transport übrigens ein Thema, das die Gemüter auch noch heute erregen dürfte. Unter der Überschrift „Ausgebremst: Brummis zurück in die Kolonnen“ wurde am 24. Oktober 1991 über die Einführung eines Lkw-Überholverbots auf insgesamt 180 Kilometern Autobahn in Baden- Württemberg berichtet. Natürlich waren die Transporteure sauer, sahen sie doch deutliche Nachteile für zugkräftigere Lkw und bei Leerfahrten.
Aber die Branche blieb besonnen, tat ihre Meinung kund und suchte den Dialog mit der Politik. Eine erwartete große Protestwelle blieb aus. Auch nach 20 Jahren hat sich an der Situation nicht viel geändert. Diskussionen über Sinn oder Unsinn solcher Verkehrseinschränkungen gibt es beispielsweise immer noch, und sie sind auch notwendig. Und damals wie heute begleitet die Zeitung Transport die Branche bei solchen umstrittenen Dingen, gibt Hintergrundinformationen und liefert Argumente für und wider.
Ein weiteres Beispiel aus dem Jahr 1992: Am 27. Februar wurde mit dem Titel „Mautkrieg in Europa – Straßengebühren: bald auch in Deutschland?“ aufgemacht. Wir wissen heute besser, was daraus geworden ist. Und auch, wie der „drohende Verkehrsinfarkt“, über den ebenfalls in dieser Ausgabe berichtet wurde, in einen akuten Zustand übergehen kann, ahnen wir wohl heute noch genauer.
Neuland betreten
Schon vor 25 Jahren gab es natürlich auch andere Publikationen, die sich regelmäßig für die Interessen der deutschen Transportbranche stark machten. Trotzdem hat der Münchner Verleger Wolfgang Huss damals etwas ganz Neues gewagt. Denn es gab zwar Zeitschriften für das Güterverkehrsgewerbe, aber keine Zeitung. Es ging dabei um eine ganz neue Art der Informationsvermittlung. So sollte die Zeitung Transport der Branche einen schnellen Überblick liefern. Die Aufmachung im Boulevardstil mit hohem Bildanteil, der Inhalt prägnant und locker, aber dennoch seriös – an dieser Maxime halten wir auch nach 25 Jahren fest.
Natürlich wurden das Design und die inhaltliche Ausrichtung immer wieder einmal dezent modernisiert. Der Tatsache, dass für den Straßengüterverkehr die Schnittstellen zu anderen Verkehrsträgern sowie die Anforderungen des grenzüberschreitenden, internationalen Transports immer wichtiger werden, hat die Zeitung Transport früh Rechnung getragen. Bereits seit vielen Jahren gehören der internationale Güterverkehr sowie See- und Binnenhäfen, der Schienengüterverkehr, kombinierte Verkehre und die Luftfracht zum festen Bestandteil der Berichterstattung. Zuletzt gab es eine Zäsur mit einem sogenannten Relaunch, der mit der ersten Ausgabe in diesem Jahr gestartet wurde. Der Titel und das Gesamtlayout wurden überarbeitet.
Den mittlerweile für Transportbranche immer wichtiger werdenden Themen „Umwelt und Verkehr“ sowie „Transporter und Lieferwagen“ wurden eigene regelmäßige Rubriken zugewiesen. Damit wurde zum einen der gesteigerten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bedeutung des Umweltschutzes Rechnung getragen, zum anderen die Folgen des boomenden Onlinehandels berücksichtigt. Vor 25 Jahren auch noch nicht absehbar war, dass die journalistische Informationsvermittlung mittlerweile multimedial verläuft.
Neben der alle 14 Tage erscheinenden Printausgabe gibt es auf der Homepage www.transport.de tagesaktuelle News aus der Branche zur Verkehrs- und Wirtschaftspolitik, zu branchenrelevanten Rechtsthemen und zu Entwicklungen in der Nutzfahrzeugindustrie. Interessierte können zudem über den zweimal pro Woche versendeten Newsletter ständig auf dem neuesten Stand bleiben. Und natürlich ist die Zeitung auch in den Social Media aktiv. Mit Facebook, Twitter und Xing bleiben wir am Puls der Zeit und schaffen auch hier einen direkten Draht zur Branche.
Nachhaltigkeit wichtig
Für die Transport- und Logistikbranche werden die Themen Umweltschutz, Ressourcenschonung und soziale Verantwortung immer wichtiger. Die Zeitung Transport hat deshalb gemeinsam mit dem HUSS-VERLAG vor einigen Jahren den Europäischen Transportpreis für Nachhaltigkeit ins Leben gerufen. Der Wettbewerb zeichnet alle zwei Jahre Hersteller und Dienstleister aus dem Nutzfahrzeugbereich sowie Unternehmen der Transportlogistikbranche für ihr Engagement in Sachen Nachhaltigkeit aus.
Im kommenden Jahr wird der Preis bereits zum vierten Mal vergeben. Die Zeitung Transport ist ebenfalls Initiatorin des großen europäischen Lkw-Praxistests bestof9.eu. Neun Sattelzugmaschinen von sieben Herstellern stehen dazu im Alltagseinsatz bei der Spedition Reinert Logistics im Wettbewerb. Gestartet wurde bestof9.eu im Jahre 2012. Mittlerweile läuft der Wettbewerb seit Herbst 2014 in seiner zweiten Auflage.
Die Zeitung Transport wird weiterhin am Puls der Zeit bleiben. Die deutsche Transportbranche wird sich auf die Digitalisierung der Welt einstellen müssen. Sie muss Lösungen gegen den Fahrermangel und für den Umweltschutz finden müssen.

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