Schmitz Cargobull: Längere Flaute in Sicht

Massive Auftragsrückgänge und die anhaltende Schwäche der Transportbranche in ganz Europa haben den Aufliegerhersteller jetzt dazu veranlasst, ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Restrukturierung aufzulegen.
Redaktion (allg.)
Nach den rasanten Wachstumssprüngen der Vorjahre bestehen in der gesamten Aufliegerbranche aktuell erhebliche Überkapazitäten. Die frühzeitig seit dem Herbst 2008 vom Vorstand ergriffenen Maßnahmen gegen die Konjunkturflaute reichen Unternehmensangaben zufolge angesichts der drastischen Markteinbrüche nicht mehr aus. Der Aufliegermarkt sei im ersten Quartal 2009 abgestürzt. Der Auftragsbestand tendiere gegen Null. Alle Hersteller stellen sich für 2009 auf drastisch rückläufige Nutzfahrzeugmärkte in Europa ein. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) konstatiert einen historischen Abschwung mit enormem Tempo und von unbekannter Intensität. Im ersten Quartal ist der Auftragseingang für Sattelauflieger um 94 Prozent eingebrochen. Das Maßnahmen-Paket betrifft, so Schmitz Cargobull, alle Unternehmensbereiche an allen Standorten in Deutschland und Europa. Die seit dem Herbst in den Werken Gotha, Altenberge und Vreden schrittweise eingeführte Kurzarbeit soll in den nächsten Wochen auch auf die anderen deutschen Standorte Berlin und Toddin ausgeweitet werden. In Litauen und England ruht bereits in jeweils einem Werk die Produktion. Auch im spanischen Montagewerk Zaragoza wurde die Produktion deutlich zurückgefahren. Aktuell zählen 4.000 Mitarbeiter zum Konzern. Die etwa 350 auslaufenden befristeten Verträge werden nicht verlängert. Dabei hebt der Vorstand hervor, dass alle Ausbildungsverträge jedoch eingehalten werden. „Wir werden die Möglichkeiten der Kurzarbeit zwar so weit es geht ausschöpfen, aber dennoch um einen sozialverträglichen Personalabbau von etwa 500 Stellen in der Stammbelegschaft nicht herumkommen“, betont Vorstandsvorsitzender Ulrich Schümer. Über Instrumente, wie Qualifikation- und Fortbildung, Vorruhestand, Teilzeit und Aufhebungsverträge mit Abfindungszahlungen, werde mit den Mitarbeitervertretern in den nächsten Wochen verhandelt. (swe)(sw)
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