BGL weist Schuld an Fahrermangel zurück

Tatsächlich sei der Fahrermangel, auf die Deregulierung des europäischen Straßengüterverkehrsmarktes Mitte der neunziger Jahre und die EU-Osterweiterung zurückzuführen. Durch die Verschärfung der internationalen Wettbewerbsbedingungen haben sich die Frachtpreise an das internationale Niveau angeglichen. An Fahrerlöhnen konnte dies, so der BGL, nicht spurlos vorbei gehen. Die Reallohnentwicklung im Güterkraftverkehrsgewerbe bleibt laut BGL hinter anderen Branchen zurück. Der BGL bemängelt, dass es für Transporte in die Wachstumsmärkte nach Ost- und Südosteuropa bis hin zur Türkei fast keine Fahrer auf dem deutschen Arbeitsmarkt gibt, die die Anforderungen in Bezug auf Landes- und Sprachkenntnisse erfüllen. Aufträge in diese Länder könnten von deutschen Transportunternehmen nur durchgeführt werden, wenn Ihnen Fahrer aus den Zielländern zur Verfügung stünden. Während zahlreiche EU-Nachbarn den legalen Einsatz des benötigten gebietsfremden Personals zulassen, zwingt die deutsche Rechtslage zur Aufgabe ganzer Verkehrsmärkte. Eine weitere Ursache für den Mangel an qualifiziertem Fahrpersonal sieht der BGL in der Organisation der Berufskraftfahrerausbildung. Aufgrund der gesetzlichen Altersbestimmungen könne diese nicht unmittelbar nach der Schulzeit beginnen. Somit kann das deutsche Transportgewerbe nicht aus dem Potenzial der Schulabgänger schöpfen, sondern muss warten, bis die potenziellen Interessenten alt genug sind oder nach einer abgebrochenen Lehre und einer Neuorientierung sich für den Fahrerberuf interessieren.(sw)