Lufthansa Cargo: Nach deutlichen Verlusten 2016 kommt ein Sparprogramm

„C40“ soll die Frachtairline wieder auf Kurs bringen. Ziel ist zumindest eine schwarze Null bis 2018.
 Die Lufthansa Cargo schrieb zuletzt tiefrote Zahlen. Nun soll das Spar- und Effizienzprogramm C40 das Unternehmen fit für die Zukunft machen. (Foto: Lufthansa Cargo)
Die Lufthansa Cargo schrieb zuletzt tiefrote Zahlen. Nun soll das Spar- und Effizienzprogramm C40 das Unternehmen fit für die Zukunft machen. (Foto: Lufthansa Cargo)
Christine Harttmann

Im Rahmen seines Jahrespressegesprächs am 29. März 2017 hatte die Luftfracht-Sparte der Lufthansa Group hat ihre Pläne für das laufende Jahr vorgelegt. Nach einem schwachen Geschäftsjahr 2015 mit gerade mal drei Millionen Euro Gewinn – 2014 waren es noch 123 Millionen gewesen –, schrieb die Frachtairline im Geschäftsjahr 2016 einem Verlust von 50 Millionen Euro gleich tiefrote Zahlen. Der Vorstandsvorsitzende Peter Gerber sprach von einem „sehr schlechten Jahr“. Die Zielsetzung sei nun, bis 2018 zumindest eine schwarze Null hinzubekommen.

Gerber machte klar, dass Lufthansa nach wie vor eine Frachtflotte haben werde. Die Manager setzen große Hoffnung in das Spar- und Effizienzprogramm „C40“, das vor allem dieses Jahr umgesetzt werden soll. Damit sollen 80 Millionen Euro eingespart werden. Ein wichtiger Baustein ist der Personalabbau. Von knapp 4.600 Stellen sollen etwa 800 gestrichen werden, 500 davon in Deutschland.

Als Gründe für das schlechte Ergebnis von Lufthansa Cargo im Jahr 2016 nannte Vorstandsvorsitzender Peter Gerber Überkapazitäten bei den Luftfrachtunternehmen und ein Preisdumping. Die Menge der von Lufthansa Cargo transportierten Güter habe im Vergleich zu 2015 lediglich um ein Prozent abgenommen, trotzdem sanken die Erlöse um fast 13 Prozent. Gerber kritisierte Airlines vom Arabischen Golf, die dank großer Subventionen von den Golfstaaten in der Lage seien, ihre Dienstleistungen deutlich billiger anbieten zu können.

Lichtblicke im Geschäftsjahr 2016 waren die die Pharma- und Kühllogistik, die sich laut Gerber gut entwickelt haben. Schwach abgeschnitten hätten der Standradversand und das Express-Geschäft. Gerber schöpft für die Zukunft auch daraus Optimismus, dass der Luftfrachtmarkt sehr volatil sei. Auf sehr schlechte Zeiten können schnell gute folgen.

Gerber äußerte sich auch zur Rolle der Spediteure, die wegen der Digitalisierung immer geringer werden könnte. Er glaube zwar, dass sie nach wie vor wichtig sein werden. Doch Lufthansa Cargo halte die Augen offen für neue Geschäftsmodelle, bei der die Versender den Frachtauftrag direkt an die Airline geben.

Ziemlich sicher vom Tisch zu sein scheint ein kompletter Neubau des Lufthansa Cargo Centers am Frankfurter Flughafen, wie das noch vor einigen Jahren der Plan war. Wenn es Umbauten am Logistikzentrum geben wird, dann Schritt für Schritt, in einer modularen Bauweise, erklärte Gerber. Hinsichtlich der Zusammensetzung der Flugzeugflotte zeigte er sich gelassen. Im Moment fliege Lufthansa Cargo hauptsächlich mit den etwa 15 Jahre alten Maschinen vom Typ „McDonnell Douglas MD 11“. Diese will Lufthansa Cargo mittelfristig mit größeren und sparsameren „Boeing 777“ ersetzen. (ld/ha)

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