Planenschlitzer: Kravag empfiehlt Alarmsysteme und Spezial-Planen

Das KRAVAG Kompetenzzentrum unterstützte im Jahr 2016 eine vom Institut für Logistikrecht und Riskmanagement (ILRM) an der Hochschule Bremerhaven durchgeführte Studie, die Diebstahldelikte durch aufgeschlitzte Planen untersuchte. Betroffen ist demzufolge vor allem das Bundesland-Nordrhein-Westfalen, ein großes Risiko besteht an öffentlichen Parkplätzen direkt an der Autobahn.
Geschieht oft in Sekundenschnelle: Ein kleiner Schlitz mit dem Teppichmesser in die Lkw-Plane reicht aus, um mögliche Beute auf der Ladefläche zu erspähen. (Foto: R+V Allgemeine Versicherung)
Geschieht oft in Sekundenschnelle: Ein kleiner Schlitz mit dem Teppichmesser in die Lkw-Plane reicht aus, um mögliche Beute auf der Ladefläche zu erspähen. (Foto: R+V Allgemeine Versicherung)
Anna Barbara Brüggmann

Die „Empirische Untersuchung zum Lkw-Ladungsdiebstahl in der Erscheinungsform des Planenschlitzens“ wurde von Master-Student Eduard Märtens unter Leitung von Prof. Dr. Thomas Wieske im Zeitraum Februar bis März 2016 durchgeführt und umfasst die Befragung von neun Landeskriminalämtern (LKA), sechs Versicherern, vier Versicherungsmaklern sowie insgesamt 127 Transportunternehmen.
27,6 Prozent der befragten Transportunternehmen gaben an, seit 2013 Opfer des Planenschlitzens geworden zu sein. Den Angaben der Unternehmen zufolge liegt der durchschnittliche Ladungsdiebstahlschaden seit 2013 bei 17.371,04 Euro, der durchschnittliche Planenschlitzerschaden seit 2013 bei 3.547,55 Euro.
Diese Angaben stimmen nicht mit den Ergebnissen der LKA-Befragungen überein. Diese bezifferten den durchschnittlichen Ladungsdiebstahlschaden seit 2013 auf 7.161,54 Euro, den durchschnittlichen Planenschlitzerschaden seit 2013 auf 3.367,15 Euro.
Dies ist möglicherweise darauf zurückzuführen, dass insgesamt 25,4 Prozent der betroffenen Frachtführer eigenen Angaben zufolge einen derartigen Diebstahl nicht gemeldet haben. Gemäß KRAVAG versuchen viele Unternehmer, die bürokratischen Vorgängen mit der Polizei und Versicherung zu umgehen.
In Hinblick auf die Tatbegehungsorte war gemäß der Onlinebefragung der Unternehmen Nordrhein-Westfalen mit 25,1 Prozent aller Planenschlitzerdiebstähle am stärksten betroffen. Deutsche Frachtführer werden laut Studie neben Deutschland vor allem in Frankreich (14,7 Prozent) und Großbritannien (10,0 Prozent) Opfer des Planenschlitzens.
Bezüglich Handlungsorten stimmen die Ergebnisse der LKA-Befragung und der Unternehmer-Befragung darin überein, dass vor allem öffentliche Parkplätze beziehungsweise Stellflächen auf Rastplätzen an der Autobahn betroffen sind. Danach folgen öffentliche Parkplätze beziehungsweise Stellflächen auf Rastplätzen außerhalb der Autobahn.
Ein unklares Bild ergibt sich bei den betroffenen Warengruppen, den Studienergebnissen zufolge zeichnet sich keine eindeutige Präferenz-Warengruppe beim Planenschlitzen ab, verschiedenste Güter, so beispielsweise Computer, Autoteile, Lebensmittel oder Kleidung wurden gestohlen. Nach der Sparte unbekannter Güter nehmen jedoch nicht-elektronische Güter den größten Anteil ein. KRAVAG spricht in diesem Zusammenhang von einer fehlenden Organisation während der Tat sowie von fehlenden spezifischen Absatzkanälen für die gestohlene Ware.
Der Spezialversicherer empfiehlt besonders schnittfeste Spezial-Planen. Auch am Fahrzeug angebrachte Alarmsysteme können Abhilfe schaffen. Zudem sollten Aufenthalte an Rasthöfen direkt an den Autobahnen möglichst kurz gehalten werden. Auch die Nutzung abseitsgelegener sowie taghell beleuchteter Parkplätze würde dem Versicherer zufolge das Risiko des Planenschlitzens verringern. Empfehlenswert sei darüber hinaus die Nutzung von Betriebsgeländen von Kooperationspartnern.

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