Daimler AG: Mehr Transporter, weniger Lkw verkauft

Der Fahrzeughersteller ist im Geschäftsjahr 2016 gewachsen und meldet Bestmarken bei Absatz und Umsatz sowie dem Konzernergebnis. Die einzelnen Sparten entwickelten sich jedoch sehr uneinheitlich.
Ganz besonders gut schloss die Transporter-Sparte 2016 ab. (Foto: Daimler AG)
Ganz besonders gut schloss die Transporter-Sparte 2016 ab. (Foto: Daimler AG)
Christine Harttmann

Sein im Geschäftsjahr 2016 erzieltes Ebit beziffert der Konzern, bereinigt um Sonderfaktoren, auf 14,2 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahresergebnis von 13,8 Milliarden Euro. Daimler steigerte seinen Absatz um fünf Prozent auf rund drei Millionen Fahrzeuge. Insbesondere das Geschäftsfeld Mercedes Benz Vans legte deutlich zu: um zwölf Prozent. Daimler Trucks hingegen verzeichnete einen deutlichen Absatzrückgang von 17 Prozent und verkaufte nur noch 415.100 Lkw. 2015 waren es noch 502.500 Einheiten. Der Umsatz der Lkw-Sparte ging von 37,6 Milliarden Euro auf 33,2 Milliarden Euro zurück. In der NAFTA-Region habe sich, im Nahen und Mittleren Osten sowie in der Türkei, aber auch in Lateinamerika und Indonesien habe sich die Marktsituation eingetrübt, begründet der Konzern diese Entwicklung. Darüber hinaus habe sich ein intensives Wettbewerbsumfeld in Europa belastend auf das Ergebnis ausgewirkt.

An dem guten Ergebnis der Transporter-Sparte hingegen habe die sehr positive Absatzentwicklung in Europa, der NAFTA-Region und China einen großen Anteil. Das Geschäftsfeld Mercedes-Benz Vans meldete für 2016 einen Absatzrekord. Mit 359.100 Einheiten wurde der Vorjahreswert um zwölf Prozent übertroffen. Auch der Umsatz lag mit 12,8 Milliarden Euro deutlich über den 11,5 Milliarden Euro des Vorjahres. Daimler zufolge erwirtschaftete das Geschäftsfeld mit 1.170 Millionen Euro das bisher höchste Ebit seiner Geschichte.

Für neue Technologien und Fahrzeuge gab Daimler 2016 mehr Geld aus. Seine Forschungs- und Entwicklungsleistungen erhöhte der Konzern um 15 Prozent auf 7,6 Milliarden Euro. Schwerpunkte waren neue Fahrzeugmodelle, besonders kraftstoffeffiziente und umweltschonende Antriebe sowie neue Sicherheitstechnologien, das autonome Fahren und die digitale Vernetzung der Produkte. Daimler Trucks investierte vor allem in Folgegenerationen für bestehende Produkte, in neue Produkte, globale Komponentenprojekte sowie in die Optimierung des weltweiten Produktionsnetzwerks. Im Geschäftsfeld Mercedes-Benz Vans standen Investitionen für die Nachfolgegeneration des „Sprinter“, insbesondere für den Ausbau der Produktion in den USA, im Vordergrund.

Dr. Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG,. kündigt auf der Jahrespressekonferenz in Stuttgart an, auch 2017 Geld für die Forschung in die Hand nehmen zu wollen: „Auch in den kommenden Jahren wollen wir die Mobilität mit richtungsweisenden Innovationen aktiv mitgestalten und damit einhergehend die Digitalisierung im gesamten Unternehmen vorantreiben.“ Insbesondere bei der Vernetzung, dem autonomen Fahren, der flexiblen Nutzung und Services sowie den elektrischen Antrieben wolle Daimler eine Vorreiterrolle einnehmen.

Für das Jahr 2017 geht das Unternehmen davon aus, von dem erwarteten leichten Wachstum der globalen Automobilnachfrage sowie dem Ausbau seiner Marktposition zu profitieren und den Absatz damit insgesamt weiter steigern zu können. Der Absatz in der Lkw-Sparte werde sich in der Größenordnung von 2016 bewegen. In der Triade Europa, Nordamerika und Japan rechnet das Geschäftsfeld dabei in Summe mit einem stabilen Absatzniveau, gestützt durch ein stärkeres zweites Halbjahr. Nach der deutlichen Marktkorrektur für schwere Lkw in der NAFTA-Region im abgelaufenen Jahr werde sich der Absatz 2017 auf dem Niveau von 2016 bewegen. Dazu werde auch der neue „Freightliner Cascadia“, das Flaggschiff im nordamerikanischen Markt, beitragen, der seit Anfang 2017 produziert wird. In der Region EU30 erwartet der Konzern ebenfalls einen Absatz in der Größenordnung des Vorjahres.

Mercedes-Benz Vans geht von einem leichten Absatzanstieg aus. Auch in der Region EU30 rechnet das Geschäftsfeld mit einem leichten Zuwachs. Zusätzliche Nachfrageimpulse verspricht sich Daimler in China vom „Vito“ sowie vom Sprinter in Nordamerika, der künftig auch dort produziert werden wird. Außerdem wird Mercedes-Benz Vans zum Jahresende mit der X-Klasse in das Midsize-Pickup-Segment eintreten und damit langfristig den weltweiten Absatz weiter ausbauen.

„Wir wollen unseren Absatz in den automobilen Geschäftsfeldern insgesamt steigern. Und auch die Finanz- und Mobilitätsdienstleistungen streben weiteres Wachstum an“, fasste Dieter Zetsche den Ausblick für das laufende Jahr zusammen. „Wir befinden uns auf einem stabilen Wachstumspfad, den wir konsequent weiterverfolgen.“

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