Nutzfahrzeuge: Weltmarkt legt 2016 insgesamt zu

Während die Nutzfahrzeugmärkte in China und Westeuropa im Jahr 2016 zulegten, lagen Nordamerika und Brasilien im Minus. Weltweit wurden 2,9 Millionen Lkw verkauft. Das bedeutet ein Plus von sechs Prozent gegenüber 2015.
Foto: MAN
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Torsten Buchholz

„Zugpferde waren vor allem China und Westeuropa mit jeweils zweistelligen Zuwachsraten. In den USA und Brasilien ging das Geschäft dagegen wie erwartet deutlich zurück“, so sagte Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA). Damit hat der Lkw-Weltmarkt 2016, im Jahr der IAA Nutzfahrzeuge, wieder deutlich angezogen. Wissmann: „Besonders erfreulich ist die robuste Entwicklung im für die deutschen Hersteller besonders wichtigen Markt Westeuropa. 2017 wird der Nutzfahrzeugweltmarkt sein Vorjahresniveau zumindest halten oder sogar leicht übertreffen.“

Laut VDA wird rund ein Drittel aller neuen schweren Nutzfahrzeuge weltweit in China verkauft. Der Markt erreichte 2016 die Eine-Million-Marke. Die Verkäufe stiegen um 28 Prozent auf 962.000 Einheiten. Allerdings hätten auch Vorzieheffekte eine erhebliche Rolle gespielt, so der VDA. In China wird derzeit die neue Abgasnorm China National Standard V eingeführt. Sie entspricht im Wesentlichen dem europäischen Euro-V-Standard. So legte der Markt im November um 72 Prozent und im Dezember um 38 Prozent zu. Nach starken Schwankungen in den Vorjahren dürfte der chinesische Nutzfahrzeugmarkt 2017 um 3 Prozent moderat wachsen.

Der westeuropäische Markt für schwere Nutzfahrzeuge über sechs Tonnen legte im abgelaufenen Jahr um elf Prozent auf 287.300 Fahrzeuge zu. Das ist das höchste Niveau seit 2008. Vor allem in den südeuropäischen Märkten setzte sich die Erholung fort. Am kräftigsten legte der Absatz in Italien zu (plus 51 Prozent). Die Neuzulassungen in Frankreich (plus 13 Prozent) sowie Spanien (plus zehn Prozent) stiegen ebenfalls zweistellig. Ungeachtet des Brexit-Votums stiegen die Zulassungen auch in Großbritannien, um sechs Prozent auf 46.800 Einheiten. Für Großbritannien ist nach Einschätzung des VDA 2017 allerdings mit einem niedrigeren Absatz zu rechnen. Das zu erwartende Wachstum im übrigen Westeuropa werde diesen Rückgang voraussichtlich mehr oder weniger kompensieren.

Der US-Truckmarkt musste nach sechs Jahren Wachstum 2016 einen deutlichen Rücksetzer hinnehmen. Das zu erwarten gewesen, so der VDA. Die Verkäufe büßten elf Prozent ihres Vorjahresvolumens ein: Es wurden 400.400 Einheiten abgesetzt. Im laufenden Jahr dürfte der Markt erneut Einbußen verzeichnen, allerdings weniger stark als im Vorjahr, prognostiziert der VDA.

In Brasilien gingen die Neuzulassungen schwerer Lkw gingen um 31 Prozent auf 47.000 Fahrzeuge zurück. Bereits 2015 war der Markt um die Hälfte geschrumpft. Wissmann: „Brasilien, ein Markt mit an sich großem Potenzial, bleibt damit das Sorgenkind des internationalen Lkw-Geschäfts. Ob nun eine Bodenbildung einsetzt, bleibt abzuwarten. Trotz gerechtfertigter Skepsis: Falls Brasilien in diesem Jahr zurückkommt, könnte dies mit großen Schritten geschehen. Das zeigt die Volatilität des Marktes, der in den letzten zehn Jahr stets mit zweistelligen Veränderungsraten entweder gewachsen oder geschrumpft ist.“

In Indien legten die Verkäufe schwerer Lkw über 7,5 Tonnen 2016 nach einem schwachen Jahresende um knapp sieben Prozent zu. Insgesamt erreichte der Markt ein Volumen von 298.600 Einheiten. In diesem Jahr werde der Markt voraussichtlich um rund fünf Prozent wachsen und damit die Marke von 300.000 Einheiten überschreiten, so der VDA.

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