Hafen Hamburg: Seegüterumschlag hat sich stabilisiert

Das Umschlagvolumen des Hamburger Hafens ist in den ersten drei Quartalen 2016 um 0,3 Prozent gewachsen. Der Seehafenhinterlandverkehr per Bahn erreichte im selben Zeitraum ein Plus von 3,1 Prozent.
Der Containerumschlag entwickelte sich stabil. Punkten kann der Hafen Hamburg vor allem bei den Seehafenhinterlandverkehren. (Foto: Dietmar Hasenpusch/HHM)
Der Containerumschlag entwickelte sich stabil. Punkten kann der Hafen Hamburg vor allem bei den Seehafenhinterlandverkehren. (Foto: Dietmar Hasenpusch/HHM)
Christine Harttmann

Insgesamt erzielte der Hamburger Hafen in den ersten drei Quartalen 2016 einen Seegüterumschlag von 104,9 Millionen Tonnen – die Segmente Stückgut und Massengut zusammengefasst. Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Marketing, wertete das Ergebnis trotz des nur sehr mäßigen Zuwachses als positiv: „Der Seegüterumschlag im Hamburger Hafen hat sich stabilisiert und weist für die ersten drei Quartale 2016 wieder ein Plus auf. In der Einzelbetrachtung unterstreicht das dritte Quartal mit einem Seegüterumschlag von 34,7 Millionen Tonnen und einem Plus von 2,7 Prozent den Aufwärtstrend.“ Immerhin hatte die Halbjahresbilanz noch einen um 0,9 Prozent rückläufigen Seegüterumschlag ausgewiesen.

Als ebenfalls positiv wertet der Hafenbetreiber die Entwicklung im Seehafenhinterlandverkehr auf der Schiene. „Im Vergleich mit anderen wichtigen europäischen Häfen kann Hamburg seine mit der Bahn transportierten Gütermengen auch in den ersten drei Quartalen 2016 weiter ausbauen“, erläuterte Ingo Egloff, Vorstand Hafen Hamburg Marketing. Mit 35,5 Millionen Tonnen, ein Plus von 3,1 Prozent, transportierter Güter und 1,8 Millionen TEU (20-Fuß-Standardcontainer) – das entspricht einem Zuwachs um 1,9 Prozent – werde auf der Schiene erneut ein kräftiges Plus erreicht.

Rückläufiger Containerumschlag im Fahrgebiet Europa

Der Containerumschlag blieb in den ersten neun Monaten des Jahres nahezu auf Vorjahresniveau. Während das containerisierte Ladungsvolumen mit 69,3 Millionen Tonnen um 0,4 Prozent zulegte, blieb die Zahl der umgeschlagenen Container mit 6,7 Millionen TEU (-0,1 Prozent) fast unverändert. Der für den Hamburger Hafen besonders bedeutende Containerverkehr mit Asien verzeichnete ein Plus von einem Prozent. Auch Containerumschlag mit chinesischen Häfen entwickelte sich positiv und erreichte ein Plus von 0,6 Prozent. Die Containerverkehre mit den Fahrtgebieten in Nord- und Südamerika lieferten insgesamt ein Wachstum von 1,2 Prozent. Das Containerfahrtgebiet Europa entwickelte sich unterschiedlich: Zum einen ist das erfreuliche Plus von 4,4 Prozent im Containerverkehr mit Russland (337.000 TEU) ein Anzeichen für einen leichten Aufwärtstrend. Zum anderen führten die Direktanläufe von Containerliniendiensten in Göteborg und Danzig zu Rückgängen im seeseitigen Containerverkehr mit Schweden (-15,4 Prozent) und Polen (-14,1 Prozent). Insgesamt bleibt das Fahrtgebiet Europa mit -1,7 Prozent im Minus.

„Die Containerumschlagbilanz des Hamburger Hafens zeigt für die ersten drei Quartale auf der Importseite mit 3,5 Millionen TEU ein Plus von 0,5 Prozent. Auf der Exportseite kam der Containerumschlag auf 3,2 Millionen TEU und blieb 0,6 Prozent unter dem Vorjahresergebnis“, so Mattern. Damit lag das Gesamtumschlagergebnis bei den Containern um 0,1 Prozent unte dem Vorjahreswert.

Massengutumschlag legt leicht zu

Beim Massengutumschlag, der in den ersten neun Monaten 34,5 Millionen Tonnen in Hamburg ausmachte und damit um 0,3 Prozent zulegte, entwickelten sich erneut die Importe und Exporte unterschiedlich. Auf der Importseite wurde für die ersten drei Quartale mit insgesamt 25,7 Millionen Tonnen ein Plus von 6,7 Prozent erreicht. Auf der Exportseite blieb der Massengutumschlag mit insgesamt 8,7 Millionen Tonnen um 14,8 Prozent unter dem Vorjahresergebnis.

Der nicht-containerisierte Stückgutumschlag, zu dem große Anlagenteile und rollende Ladung gehören, blieb in den ersten drei Quartalen mit insgesamt 1,2 Millionen Tonnen um 9,5 Prozent unter dem Vorjahresergebnis. Die Importseite blieb mit 419.000 Tonnen um 2,2 Prozent unter dem Vorjahresniveau.

Erkennbare Aufwärtsentwicklung

Die beiden Hafen Hamburg Marketing Vorstände Ingo Egloff und Axel Mattern wiesen anlässlich der Hafen Hamburg Quartalspressekonferenz daraufhin, dass sich der Seegüterumschlag im Universalhafen Hamburg stabilisiert habe und eine Aufwärtsentwicklung erkennbar sei. Im Wettbewerb mit den Haupthäfen Nordeuropas punkte Hamburg vor allem bei den Seehafenhinterlandverkehren. Die mit der Eisenbahn in und aus dem Hamburger Hafen transportierte Gütermenge erreichte gegen den Trend der insgesamt im Schienengüterverkehr eher rückläufigen Mengen, ein Plus von 3,1 Prozent. Die Anzahl der in den ersten neun Monaten auf der Schiene transportierten Container kletterte um knapp zwei Prozent auf 1,8 Millionen TEU.

Der Hamburger Hafen ist Deutschlands größter Universalhafen und auch wichtiger Industriestandort. Um ihn in seinen vielfältigen Funktionsbereichen weiterhin auszubauen und wettbewerbsfähig zu halten, sei neben einem Ausbau leistungsfähiger Zu- und Ablaufkorridore für den Gütertransport per Bahn, Lkw und Binnenschiff auch die „Fahrrinnenanpassung von Unter- und Außenelbe zur Sicherung von Wachstum und Beschäftigung erforderlich“, sagte Egloff zum Abschluss.

Für das Jahr 2016 rechnet die Marketingorganisation des Hamburger Hafens mit einem Seegüterumschlag auf Vorjahresniveau in der Größenordnung von rund 138 Millionen Tonnen und knapp 9 Millionen TEU beim Containerumschlag.

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