Transportmarkt: Leichte Frühjahrsbelebung

Im 2. Quartal 2016 hatte der europäische Transportmarkt ein wenig mehr Ladungen zu bieten als freien Frachtraum.
(Foto: Deutsche Bahn AG)
(Foto: Deutsche Bahn AG)
Christine Harttmann

Das lässt sich aus dem aktuellen Transportbarometer von Timocom ablesen. In den Frühjahrsmonaten registrierte die Frachtenbörse ein Verhältnis von 52:48 bei Frachtanfragen gegenüber dem angebotenen freien Laderaum. In den einzelnen Monaten habe es allerdings deutliche Schwankungen gegeben, teilt Timocom mit. Bereits gegen Ende des 1. Quartals habe sich eine leichte Belebung des Marktes abgezeichnet. Spannend blieb nur die Frage, ob der Markt diese positive Entwicklung mit ins nächste Quartal nehmen könne.

Nun zeigt sich bei der Analyse des 2. Quartals, dass sich aus dem Schwung ein nahezu ausgeglichenes Fracht- zu Laderaumverhältnis entwickelte. Im April lag der Frachtanteil mit 49 Prozent ganze 16 Prozentpunkte über dem Vormonat März. Im Vergleich zu den Vorjahren schnitt der April dennoch schwächer ab: 2015 lag der Frachtanteil bei 53 Prozent, 2014 sogar bei 54 Prozent. Somit konnte der April den belebenden Effekt aus dem März leider nicht auf das Niveau der Vorjahre heben.

Im Mai stieg dann das Transportbarometer um weitere zehn Prozentpunkte an. Damit landete es bei seinem Quartals- und sogar bisherigen Jahreshöhepunkt von 59 Prozent Frachtanteil. Für Timocom Chief Representative Marcel Frings liegt die Erklärung auf der Hand: „Zurückzuführen ist der Anstieg auf die vielen Brückentage und entsprechend kurze Arbeitswochen im Feiertagsmonat. Die Disponenten mussten die Ware in weniger verfügbarer Transportzeit auf die Straße zum Kunden bringen“.

Im Juni fiel dann der Frachtanteil wieder um elf Prozentpunkte ab und lag mit 48 Prozent sogar noch einen Prozentpunkt unter dem Anfangswert des 2. Quartals. Im Vergleich zu den Vorjahren schnitt der Juni ebenfalls schlechter ab: 2015 lag der Frachtanteil bei ausgeglichenen 50 Prozent und im Jahre 2014 mit einem leichten Frachtüberhang bei 51 Prozent. Der Blick auf die absoluten Zahlen zeigt dennoch, dass insgesamt mehr Angebote in die Timocom Transportplattform eingestellt wurden als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Über das gesamte 2 Quartal gerechnet, standen am Ende den 52 Prozent Frachtanteil 48 Prozent freie Kapazitäten gegenüber.

Auch in der Menge gerechnet war das 2. Quartal deutlich frachtenreicher als der Jahresbeginn. Was die Entwicklung im zweiten Halbjahr 2026 angeht, sieht Frings trotz einigen Gründen für Optimismus auch gewisse Unsicherheiten: „Die Aussichten für die kommenden Monate sind eher länderspezifisch zu betrachten. Laut ifo Geschäftsklima wird in Deutschland aufgrund erhöhter Investitionen und Konsumausgaben das Wirtschaftswachstum steigen und der Transportmotor entsprechend angekurbelt. Die Wirtschaftslage wurde außerdem in Deutschland weiterhin am positivsten beurteilt, während sich die Lage in Italien, Portugal, Spanien, Österreich und Frankreich leider erneut verschlechterte. Was die Auswirkungen des Brexits angeht, sind diese derzeit noch schwer einzuschätzen. Der Ausgang des Referendums war ein unerwarteter Schock und dessen Tragweite ist aktuell nicht abschätzbar.“

Bei Timocom geht man davon aus, dass Juli, August und September entsprechend der letzten Jahre eher ruhig verlaufen werden und dass ab Herbst die Frachten wieder die freien Kapazitäten am Markt übersteigen.

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