Nfz-Gebrauchtmarkt: Zufriedene Händler

Die Mehrheit der Nutzfahrzeughändler geht von einem stabilen Markt beziehungswese einer weiterhin soliden Nachfrage sowie konstanten Gewinnmargen aus. Zugleich gewinnt das Exportgeschäft an Bedeutung. Besonders nach Osteuropa werden viele Gebraucht-Lkw verkauft. Die ergibt sich aus dem „Autoscout24 Trucks-Konjunkturbarometer“.

Torsten Buchholz

Daten über die Entwicklung am Markt werden seit einigen Monaten auch von der Nutzfahrzeug-Börse Autoscout 24 geliefert. Die erste Veröffentlichung des „Autoscout24 Trucks-Konjunkturbarometer“ im Juni 2013 informiert über die Entwicklung des Marktes im zweiten Halbjahr 2012 und beinhaltet zudem eine Einschätzung des Marktes durch die Händler. Zur Erstellung des Barometers wurden insgesamt 300 Händler befragt, wobei die Hälfte der Händler als Markenanbieter einzustufen sind, die andere Hälfte besteht ausschließlich aus freien Händlern. Im Mittelpunkt steht der Verkauf von Lastwagen, Zugmaschinen und Transportern. Gebrauchte Anhänger und Baumaschinen werden zu einem gewissen Teil (sofern sie von einzelnen Händlern angeboten werden) ebenfalls berücksichtigt.

Auf die Frage nach der Zufriedenheit hinsichtlich der Entwicklung des Marktes antworteten 47 Prozent der Markenhändler, dass sie generell zufrieden sind. Ganz ähnlich ist die Stimmung bei den freien Händlern, denn mit 44 Prozent liegt der Anteil der zufriedenen Nutzfahrzeughändler nur ein wenig niedriger. Sehr zufrieden sind hingegen nur wenige Händler, im Durchschnitt gerade einmal fünf Prozent. Hingegen gab ein Drittel an, unzufrieden zu sein. Nicht viel anders wird die Auftragslage bewertet. Im Gesamtdurchschnitt sind 52 Prozent der Händler mit der Auftragssituation zufrieden – fünf Prozent sind sogar sehr zufrieden. Während 21 Prozent die Auftragslage neutral bewerten, zeigen sich 18 Prozent unzufrieden und drei Prozent sogar sehr unzufrieden.

Eine andere Situation herrscht beim Bewerten der Marge. Die durchschnittliche Zufriedenheit liegt bei 39 Prozent, wobei die Markenhändler aber deutlich besser gestimmt sind. Während sich 44 Prozent der Markenhändler mit ihren Margen zufrieden zeigen, sind es bei den freien Nutzfahrzeughändlern lediglich 35 Prozent. Weitere Unterschiede zeigen sich beim Marktausblick. 56 Prozent aller befragten Händler rechnen für die nahe Zukunft mit stabilen, acht Prozent sogar mit steigenden Margen. Allerdings gibt es auch Pessimisten, insbesondere unter den freien Händlern. Ganze 31 Prozent der freien Händler rechnen für die Zukunft mit niedrigeren Margen. Bei den Markenhändlern können hingegen nur 22 Prozent den Pessimisten zugerechnet werden.

Eine bedeutende Kennzahl im Umfeld des Fahrzeughandels ist die so genannte Standzeit. Sie bezeichnet den Zeitraum, den ein Fahrzeug beim Händler steht bzw. wie viel Zeit vom Kauf bis Verkauf vergeht. Im Nutzfahrzeughandel kommen die Händler im Durchschnitt auf eine 74-tägige Standzeit. Es gibt jedoch Unterschiede zwischen großen und kleinen Händlern. Während die großen Händler im Durchschnitt auf eine Standzeit von 63 Tagen kommen, stehen die Fahrzeuge bei den kleinen Händlern im Durchschnitt ganze 81 Tage lang.

Der durchschnittliche Fahrzeugabsatz für das zweite Halbjahr 2012 beträgt 68 Fahrzeuge je Händler. Die freien Händler können in dieser Disziplin allerdings punkten, da sie im Durchschnitt 74 Fahrzeuge verkaufen, wohingegen die markengebundenen Wettbewerber auf lediglich 62 Fahrzeuge kommen. Interessant ist auch ein Blick auf die Nachfrageentwicklung innerhalb der einzelnen Fahrzeugsegmente. Der deutlichste Anstieg der Nachfrage ist im Bereich der Sattelzugmaschinen auszumachen, hier konnten 21 Prozent der Händler ein Wachstum feststellen. Auch bei den Transportern hat die Nachfrage angezogen, denn 15 Prozent der Händler für gebrauchte Nutzfahrzeuge erzielten eine Absatzsteigerung.

Zur Erstellung des Konjunkturbarometers wurden die Nutzfahrzeughändler außerdem zur Bedeutung des Exportgeschäfts befragt. Die Antworten fallen sehr deutlich aus: Im Durchschnitt werden 39 Prozent der Fahrzeuge in das Ausland verkauft. Führend sind hier die freien und großen Händler, während die kleineren Händler im Auslandsgeschäft nicht ganz so sehr vertreten sind. Sie exportieren im Durchschnitt 32 Prozent ihrer Fahrzeuge in das Ausland, wohingegen die großen Anbieter auf 50 Prozent und die freien Händler auf 52 Prozent kommen. Der Großteil der Fahrzeuge wird nach Osteuropa exportiert. Das häufigste Abnehmerland ist Polen, das im zweiten Halbjahr 2012 ganze 42 Prozent der Exportfahrzeuge abgenommen hat. Zweitgrößter Abnehmer ist Russland, wohin weitere 37 Prozent der Exportfahrzeuge gehen. Die Ukraine landet auf dem dritten Platz, die immerhin noch auf 19 Prozent kommt.

Symboldbild Transportjobs

Mehr als 750 aktuelle Jobangebote aus der Transportbranche, vom Lkw-Fahrer über Fuhrparkmanager bis zu Disposition, Teamleitung und vieles mehr mit individueller Suchfunktion und Kartenansicht bieten wir Ihnen ab sofort in unserem Job-Bereich: Ihr nächster Schritt auf der Karriereleiter?

Alle Transport-Jobs anzeigen »