Kommentar: Gelebte Nostalgie

Thomas Pietsch, stellv. Chefredakteur der Zeitung Transport, über das Vorschriftenwirrwarr im europäischen Verkehrswesen.
Redaktion (allg.)

In Zeiten, in denen man ohne anzuhalten in Europa Ländergrenzen passieren kann, lösen neue nationale Verkehrsregeln das gleiche aus wie Raucher in U-Bahnen in alten Filmen: Man wundert sich. So etwas gab es mal? Beziehungsweise gibt es noch! Tagfahrlicht, Warnwesten, Schneeketten, Feinstaubplaketten und nun Alkoholtester (siehe Seite 1). In vielen EU-Ländern gibt es unterschiedliche Vorschriften, was ein Fahrzeug an Bord haben muss. Oder was nicht dabei sein darf: In einigen Ländern sind das zum Beispiel gefüllte Reserve-kanister. Je weiter man durch Europa fährt, desto wilder der Vorschriftenwuchs. Wird Europa zukünftig weiter so zusammenwachsen wie in den letzten 20 Jahren, werden wir bald auf diese Inseln der Verkehrsbürokratie mit einem Schmun-zeln zurückblicken, so wie auf unterschiedliche Bezahlsysteme für Mautgebühren. Man könnte also sagen, die ab 1. Juli mitzuführenden Alkoholtester in Frankreich sind gelebte Nostalgie.

(tpi)
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