Balkan: Der Bosphorus-Europe-Express im Probelauf

Der 500 Meter lange Containertestzug, der am heutigen 16. März 2009 in der slowenischen Hauptstadt gestartet ist, ist damit im Vergleich zu den bisherigen Schienenverbindungen um 23 Stunden schneller. Gegenüber dem Lkw beträgt der Zeitvorteil zehn bis 20 Stunden. Am Bosphorus-Europe-Express sind die Staatsbahnen Sloweniens, Kroatiens, Serbiens, Bulgariens und der Türkei beteiligt. Die enge Zusammenarbeit der fünf nationalen Eisenbahnen, die Straffung der Grenzübergangsprozesse durch Einbindung der jeweiligen Zollbehörden und die durchgehende Traktion auf der 1.577 Kilometer langen Strecke ermöglichen den Zeitgewinn. Von Ljubljana bis nach Istanbul müssen nicht nur vier Grenzübergänge zwischen EU- und Nicht-EU-Staaten, sondern auch zwei unterschiedliche Stromsysteme, eingleisige Abschnitte und Steigungen bis zu 29 Promille überwunden werden. Weil es in Serbien und Bulgarien zwei noch nicht elektrifizierte Abschnitte gibt, wird die Relation in Doppeltraktion mit einer E- und einer Diesel-Lok gefahren. Vermieter der Lokomotiven ist die Münchener MRCE Dispolok GmbH, die das Projekt in Zusammenarbeit mit dem Werk der DB Fernverkehr München vorbereitet hat. Zum Einsatz kommt eine Siemens-Mehrsystemlokomotive mit der Typenbezeichnung Eurosprinter ES 64 F4, die in zehn europäischen Ländern zugelassen und mit dem europäischen Zugsicherungssystem ETCS ausgerüstet ist. Die nicht elektrifizierten Teilstrecken werden mit der Siemens-Diesellok Eurorunner ER 20 („Flüsterlokomotive‟) befahren. (akw)