Großbritannien: Veränderte Lenk- und Ruhezeiten in Kent

In Großbritannien gelten zeitlich befristet Ausnahmen bei den Lenk- und Ruhezeiten im Zulauf zum Eurotunnel und zum Hafen in Dover. Die EU reagiert damit auf Streiks und Flüchtlingsströme.
Die Stauprobleme wartender Lkw auf der Zufahrt zum Hafen Dover und zum Eurotunnel können noch bis September anhalten.(Foto: A. Kiewitt)
Die Stauprobleme wartender Lkw auf der Zufahrt zum Hafen Dover und zum Eurotunnel können noch bis September anhalten.(Foto: A. Kiewitt)
Christine Harttmann

Die Ausnahmeregelung sei seit dem 30. Juli für vorerst 30 Tage gültig und beziehe sich ausschließlich auf Fahrer, deren Fahrten sich aufgrund der Streikaktionen oder der Unterbrechungen in Calais verzögert haben und die die Fähre oder den Eurotunnel benutzt haben und anschließend in Kent unterwegs sind, teilt der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV) mit.

Die Europäische Kommission informierte den Verband in einem Schreibe darüber, dass die tägliche Lenkzeitbegrenzung von neun Stunden auf elf Stunden ausgedehnt und die tägliche Ruhezeit von elf auf neun Stunden reduziert werde. Erhalten bleibe allerdings die Verpflichtung, nach 4,5 Stunden Lenkzeit eine 45-minütige Pause einzulegen. Die Fahrer müssen hier mit rigorosen Kontrollen rechnen. In Kraft bleiben auch die Arbeitszeitregelungen in diesem Zeitraum. Betroffene Fahrer müssen auf der Rückseite ihrer Tachografenscheiben oder Ausdrucke die Gründe notieren, warum sie die regulär geltenden Grenzwerte überschritten haben.

Angeordnet hat die Erleichterungen das britische Department for Transport. Laut DSLV bleibt die Situation weiter schwierig und angespannt. Die Stauprobleme wartender Lkw auf der Zufahrt zum Hafen Dover und zum Eurotunnel könnten während der Sommermonate bis möglicherweise September anhalten.

Die Erleichterungen stehen im Zusammenhang mit der „Operation Stack“, einer Regelung zur Abwicklung des Verkehrs in Richtung Eurotunnel und Hafen. Weil derzeit sowohl der Fährverkehr als auch die Tunneldurchfahrt gestört sind, werden die Lkw auf der M 20 in Richtung Dover an der Ausfahrt 8 auf zwei Fahrspuren angehalten. Sie dürfen erst dann weiter fahren, wenn eine Fähre oder ein Zug zur Abfahrt bereit stehen. Wartende Fahrzeuge erhalten einen Aufkleber, der sie dazu berechtigt, die Fahrt auf das europäische Festland fortzusetzen.

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