Erdgasmotor: VW Transporter bald als CNG-Variante erhältlich?

Im VW-Konzern könnte der neue 2,0-Liter-Erdgas-Motor aus dem "Audi A5" auch in der Nutzfahrzeugsparte Verwendung finden und als Dieselalternative im "VW Transporter" oder "Crafter" zum Einsatz kommen.
Volkswagen Nutzfahrzeuge treibt den Alternativantrieb mit Erdgas voran - der "Caddy" läuft bereits mit CNG. (Foto: VW Nutzfahrzeuge)
Volkswagen Nutzfahrzeuge treibt den Alternativantrieb mit Erdgas voran - der "Caddy" läuft bereits mit CNG. (Foto: VW Nutzfahrzeuge)
Johannes Reichel

Unter den Vorzeichen der anhaltenden Diesel-Krise forciert der VW-Konzern neben der Elektromobilität vor allem auch den Erdgasantrieb als Alternative. Nach dem „Audi A5 g-tron“, den der Konzern bereits im vergangenen Herbst mit einem neuentwickelten, hubraumstarken 2,0-Liter-Erdgasaggregat vorgestellt hatte, kommt auch im neuen „VW Polo“ ein Erdgasmotor zum Einsatz.
Mit dem größeren Aggregat könnte sich der Konzern auch im Bereich der Nutzfahrzeuge schwerere Klassen erschließen. Spekuliert wird etwa über einen "VW Transporter TGI", dessen Portfolio mit dem leistungsstarken 170-PS-TFSI-Erdgas-Aggregat abgerundet werden könnte. Entsprechende Hinweise hatte es zuletzt bei einer Präsentation des "VW Caddy TGI" gegeben, dort war die verhüllte Skizze eines Kompakttransporters mit CNG-Antrieb aufgetaucht.
Das 1,4-Liter-TGI-Aggregat des VW Caddy wird mit seinen 110 PS und 200 Nm Drehmoment von den Verantwortlichen allgemein als zu klein eingeschätzt, um den Lastkollektiven der 3,0-Tonnen-Klasse oder darüber Stand halten zu können. Der neue 2,0-Liter-Motor aus dem Audi verfügt dagegen mit 270 Nm Drehmoment über ausreichend Reserven, um auch einen 3,0- oder gar 3,5-Tonner adäquat zu befördern.
Bei der Neuentwicklung kommt das sogenannte "Miller-Zyklus" zur Anwendung, das die Effizienz des Aggregats deutlich erhöhen soll. "Diese Art des Ladungswechsels passt besonders gut mit dem Kraftstoff Gas zusammen. Dadurch haben wir einen deutlichen Eiffizienz- und damit Reichweitensprung", so Produktentwickler Reinhard Otten gegenüber der Süddeutschen Zeitung.
Bisher war der „VW Passat Ecofuel“ mit dem zum „VW Caddy TGI“ baugleichen Erdgasaggregat das sparsamste CNG-Modell im Konzernprogramm. Mit den 19 Kilogramm Kraftstoff fassenden Tanks soll der Audi eine reine CNG-Reichweite von 500 Kilometern erzielen. Zudem verfügt das Fahrzeug über einen 25-Liter-Benzin-Tank, der etwaige Lücken im CNG-Tankstellennetz überbrücken könnte. Ein Erdgasmotor emittiert im Vergleich zum Benzinantrieb 25 Prozent weniger CO2 und so gut wie keine Partikel oder Stickoxide. Ein weiterer Vorteil sind die geringen Geräuschemissionen, insbesondere im Vergleich zum Diesel-Antrieb.
Der Konzern will zudem seine Strategie mit sogenanntem "E-Gas" forcieren, bei dem Methan über Elektrolyse aus regenerativem Strom (sog. Windstrom) hergestellt und ins Netz eingespeist wird. Dadurch könne der Kunde zu 80 Prozent CO2-neutral fahren, wirbt der Hersteller für das Konzept, für das es bisher allerdings nur eine Pilotanlage im niedersächsischen Werlte gibt.
Die Produktionskosten liegen in diesem kleinstindustriellen Maßstab allerdings 40-fach höher als bei normalem Erdgas. Diesen Aufpreis übernimmt der Hersteller in einer Verkaufsförderungsaktion für drei Jahre, sodass Kunden lediglich den Preis für herkömmliches Erdgas bezahlen. VW Nutzfahrzeuge gab zu den Spekulationen keinen Kommentar ab, dementierte etwaige Vermutungen aber auch nicht.

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