Verteiler-Lkw: Renault will bis zu 13 Prozent sparen

Die seriennahe Studie "Urban Lab 2" ergänzt die Fernverkehrs-Konzepte und will mit Start-Stopp und Energierückgewinnung bis zu 13 Prozent Sprit sparen.
Nicht nur über die Aerodynamik, sondern auch mittels Hybrid-Antrieb, Telematik und Leichtlaufreifen soll die Renault-Studie Edit 13 Prozent Sprit sparen. (Foto: Renault Trucks)
Nicht nur über die Aerodynamik, sondern auch mittels Hybrid-Antrieb, Telematik und Leichtlaufreifen soll die Renault-Studie Edit 13 Prozent Sprit sparen. (Foto: Renault Trucks)
Johannes Reichel
Der französische Lkw-Hersteller Renault Trucks hat nach seinen Fernverkehrsstudien "Optifuel Lab" eine seriennahe Studie eines verbrauchsoptimierten Verteiler-Lkw vorgestellt. Der 19-Tonnen-Kühl-Lkw mit Namen Urban Lap 2 soll bis zu 13 Prozent weniger Sprit verbrauchen als sein konventionelles Pendant, ein Renault D Wide mit Euro-6-Diesel-Motor. Möglich wird das vor allem durch ein mit Zulieferer Valeo entwickeltes Start-Stopp- und Mikro-Hybrid-System, das dank Koppelung mit einem 48-Volt-Elektromotor/Generator Bremsenergie zum Teil zurückgewinnen kann. Diese wird für Nebenverbraucher oder für die Entlastung des Verbrennungsmotors genutzt. Zudem wird bei Stillstand der Motor abgeschaltet, etwa in Ampelphasen.

Auch an der Aerodynamik hat der Hersteller, zusammen mit Kühlaufbauspezialisten Lamberet, gefeilt, wenngleich dieser Faktor weniger im Stadt-, als mehr im Überlandverkehr zum Tragen kommt. Das Kühlaggregat wurde statt auf dem Dach an der Seite verbaut, was die Optimierung der Verbindung zwischen Aufbau und Fahrerhaus erlaubt. Zudem wurde der Aufbau abgesenkt und der Dachspoiler formschlüssig verbaut. Sparen helfen sollen auch die Radverkleidungen und Deflektoren an den Türen, bei letzteren wurde erstmals mit einer Textilkonstruktion mit PVC-Beschichtung gearbeitet, die preiswert und leicht sein soll. Die Deflektoren am Fahrzeugheck sollen den Unterdruck im Windschatten des Lkw reduzieren. Die Windleitkomponenten müssen beim Öffnen der Türen nicht extra weggeklappt werden, sie sollen automatisch von den Türverlängerungen mitgezogen werden. Durch die Verringerung des Abstands zum Boden und den Einsatz flexibler Bauteile will der Hersteller die Strömung am Unterboden verbessert haben. Auch der Verzicht auf die Rückspiegel und der Verbau eines Kamerasystems mit Darstellung auf Bildschirmen in der Kabine sollen beim Spritsparen helfen.

Darüber hinaus will der Truck über ein speziell programmiertes Navigationssystem einen Sparbeitrag leisten. Dieses berechnet die jeweils verbrauchsgünstigste Strecke ans Ziel, die Fahrzeit sowie den aktuellen Kraftstoffverbrauch. Über die Verbindung mit Verkehrsleitsystemen soll der "Urban Lab 2" etwaige externen Parameter wie grüne Welle mit einbeziehen. In strittigen Situationen berechnet das System etwa, ob es vor einer Ampel ratsam ist zu beschleunigen oder zu bremsen, immer in Abhängigkeit von der Einhaltung der Verkehrsregeln, wie der Hersteller betont. Wie bei den Optilab-Fahrzeugen wurde auch bei dem Verteilerkonzept der Reifenhersteller Michelin mit der Entwicklung eines sparsamen Pneus für die spezielle Anwendung beauftragt, der unter anderem durch die Verwendung von Silizum ein gutes Verhältnis aus niedrigem Rollwiderstand und hoher Laufleistung erzielen soll.

Als Einsparziel haben sich Renault Trucks und seine Kooperationspartner 13 Prozent gegenüber einem konventionellen 19-Tonnen-Truck der D-Wide-Reihe vorgenommen. Ersten Versuchen im geschlossenen Gelände soll ab Februar 2017 ein Feldtest in Bordeaux folgen. 2018 will man dann über das Projekt Bilanz ziehen.

Sparpaket: Ein Bündel an Maßnahmen auf Basis eines Serienmodells soll bis zu 13 Prozent Sprit sparen. Die Aerodynamik wurde per gewölbtem Dach und Seitenverkleidung optimiert. (Foto: Renault Trucks)
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