Platooning-Sternfahrt: DAF und NXP mit EcoTwin dabei

DAF Trucks und NXP Semiconductors haben sich mit dem Lkw-Konzept „EcoTwin“ an der Demonstrationsfahrt „European Truck Platooning Challenge“ beteiligt.
Foto: DAF Trucks
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Torsten Buchholz

Die vom niederländischen Verkehrsministerium initiierte Veranstaltung, bei der elektronisch gekoppelte Lkw-Kolonnen (Platoons) von verschiedenen europäischen Städten aus über öffentliche Straßen nach Rotterdam in den Niederlanden gefahren sind, verfolgt das Ziel, die wirtschaftlichen sowie verkehrs- und sicherheitstechnischen Vorteile des autonomen Platoonings aufzuzeigen und damit die Umsetzung zu beschleunigen. Zudem geht es um die Schaffung der erforderlichen gesetzlichen Grundlagen und die Vereinheitlichung der intelligenten Verkehrssysteme (Intelligent Transportation Systems; ITS) in Europa. Die aktuell geltenden Regeln und gesetzlichen Bestimmungen zu Geschwindigkeiten und Sicherheitsabständen variieren derzeit noch zwischen den einzelnen Ländern. Neben DAF waren die Lkw-Hersteller Daimler, Iveco, MAN, Scania und Volvo dabei.

Die von DAF präsentierte automatisierte Lkw-Kolonne ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit von NXP, DAF, TNO und Ricardo unter dem Namen „EcoTwin“. Das Herzstück der EcoTwin-Technologie ist die Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikationslösung (V2V) „RoadLINK“ von NXP. Unter Verwendung des drahtlosen Kommunikationsstandards IEEE802.11p in Verbindung mit der NXP-Radartechnologie ermöglicht sie den sicheren Echtzeitdatenaustausch zwischen den Lkw der Kolonne sowie das automatische Bremsen und Beschleunigen im Einklang mit dem Führungsfahrzeug. Die hohe Kommunikations- und Reaktionsgeschwindigkeit der RoadLINK-Technologie erlaubt extrem kurze Abstände und ein vollständig synchronisiertes Fahren innerhalb der Kolonne. Zur Demonstration des synchronen Beschleunigungs- und Bremsverhaltens ist der geplante Abstand auf 0,5 Sekunden festgelegt, was bei einer Fahrgeschwindigkeit von 80 km/h einem Abstand von nur etwa zehn Metern entspricht.

Das RoadLINK-Kommunikationssystem ist in die Rückspiegel der DAF-Lkw eingebaut. Durch den redundanten Aufbau mit vier Kommunikationskanälen ist ein extrem zuverlässiger Datenaustausch gewährleistet. Zusätzlich zu den automatisierten Fahrbefehlen bietet Das V2V System Echtzeitkommunikation zwischen den beiden Fahrzeugen per Video und bidirektionaler Audioverbindung. Über die Audioverbindung können die Fahrer miteinander sprechen, ohne auf weitere Kommunikationskanäle, wie zum Beispiel. das Mobilfunknetz, zurückgreifen zu müssen. Darüber hinaus streamt das Führungsfahrzeug alles, was es „sieht“ auch, den Fahrern der Folgefahrzeuge auf den Bildschirm und ermöglicht ihnen so einen freien Blick auf die Straße vor der Kolonne.

„Natürlich ist noch einiges an Entwicklungsarbeit erforderlich, bevor wir Platooning als neue Technologie zur Marktreife bringen können“, erklärt Ron Borsboom, Vorstandsmitglied von DAF Trucks und verantwortlich für die Produktentwicklung. Dieser Prozess werde definitiv nicht vor 2020 abgeschlossen sein. Es sei noch Einiges hinsichtlich der Rechtsprechung, Haftung und Akzeptanz zu klären. Bei der European Truck Platooning Challenge habe man gemeinsam mit TNO, NXP und Ricardo demonstrieren können, dass Platooning technisch möglich ist. Borsboom: „Diese Demonstration soll Lkw-Herstellern den Weg ebnen, um die Technologie auf öffentlichen Straßen ausgiebiger testen zu dürfen und dadurch noch mehr Erfahrung zu sammeln. Es ist jetzt an der Politik, dies zu ermöglichen.“

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