Scania S 500: Neue Bestmarke auf der Autobahn

Redaktion (allg.)
Kaum vorgestellt und schon auf der Transport-Testrunde: Bereits beim ersten Test setzt der „Scania S 500“ neue Bestmarken im Verbrauch und Maßstäbe bei Komfort und Kabinenkonzept.
 
Erstmals getestet: die neue Scania-BaureiheR. Domina/HUSS-VERLAG
Erstmals getestet: die neue Scania-BaureiheR. Domina/HUSS-VERLAG
« Bild zurück
Bild
1 / 48
Bild vor »

Das ging nun wirklich schnell: Ende August stellte Scania seine neue Baureihe namens „die neue Baureihe“ vor, und bereits im November steht der erste Test-Truck auf dem Hof. Respekt verdient nicht nur die schnelle Bereitstellung des ersten „S 500“, sondern auch der Mut, noch im Herbst einen ersten Verbrauchstest zu fahren. Dass die Koblenzer Testabteilung ziemlich gelassen diesem ersten Test entgegen sieht, lässt darauf schließen, dass man sich und vor allem den Test-Lkw gründlich vorbereitet hat. Dafür spricht auch die Laufleistung von über 50.000 Kilometer, die der S 500 bereits auf dem Zähler hat.

Das „S“ steht ja für die neue Modellreihe mit ebenem Kabinenboden, die die „P“-, „G“- und „R“-Modelle nun nach oben hin ergänzt. Das S könnte auch für „Super“ stehen, denn mit der neuen Großraum-Kabine setzt Scania neue Maßstäbe, was den Bewegungs- und Lebensraum angeht. Unser Test-Truck ist zudem für den reinen Einmann-Betrieb ausgerüstet: mit nur einem Bett (unten) und den neuen Stauschränken hinten (oben). Zwar ist dieser S 500 nicht mit dem ausziehbaren, bis zu einem Meter breiten Komfort-Bett ausgestattet. Aber auch die Matratze mit fixer Breite bietet in der Mitte bequeme 80 Zentimeter, an den Kopf- und Fußenden wegen der Sitzausschnitte nur 70 Zentimeter Breite. Das reicht allemal für eine kommode Liegestatt mit viel Stauraum für die Doppelwoche. Von außen betrachtet, konnte die Linienführung des komplett neu gezeichneten Fahrerhauses schon bei der Vorstellung gefallen. Klare, kräftige Linien, markante Sicken - und doch blieb der Scania unverwechselbar ein Scania. Von vorne gesehen wirkt er durch die stärkere Pfeilung der Kühlermaske jetzt etwas schlanker. Die neuen, unter der Windschutzscheibe platzierten Fernscheinwerfer wirken fast wie Augen. Ihre Lichtleistung ist phänomenal. Doch während in Skandinavien alle Fernscheinwerfer gleichzeitig leuchten dürfen, ist bei uns nur „entweder oder“ gestattet: Entweder die mittleren oder die oberen Zusatzscheinwerfer dürfen den zwielichtigen Novemberabend erhellen. Aktiviert werden alle Lichtfunktionen jetzt über ein Tastenfeld in der Tür. Ein ungewöhnlicher Ort, weil alle Türtasten bei offener Luke dem Regen ausgesetzt sein können. Macht aber nix - alles wasserdicht, sagt die Scania-Designabteilung.

Zum ersten Mal knackt mit dem S 500 eine 40-Tonnen-Fernverkehrs-Stattelzugmaschine die 25 l/100 km-Marke auf unseren Autobahn-Abschnitten. Mit 24, 2 l/100 km setzt der Scania S 500 damit eine neue Bestmarke für die Autobahn, und - ebenfalls neuer Rekord - 26,7 l/100 km über die Gesamtrunde.

Nach den bremsenden Fesseln immer neuer Euro-Abgas-Stufen durfte nach Euro VI endlich wieder am Motor selbst gearbeitet werden. Mit großem Erfolg, wie man sieht. Frei nach dem Motto: „Was scheren mich die Stickoxide, wenn ich sie einfach mit AdBlue wegreduzieren kann“, geht freilich der AdBlue-Verbrauch in die Höhe. Acht Prozent vom Dieselverbrauch maßen wir beim Scania S 500. Das ist viel - auch für einen SCR-only-Motor. Und dennoch kein Thema. Denn das Thema heißt CO2-Reduzierung, sprich Verbrauchs-Reduzierung. Well done, Scania! Da wird Fortschritt mal wieder messbar.